Chondroblastom – Einleitung

Ein Chondroblastom ist eine benigne (gutartige) Neoplasie des Knochens, die von den Chondroblasten (knorpelbildenden Zellen) ausgeht.

Synonyme und ICD-10: Codman-Tumor; ICD-10-GM D16.9: Knochen und Gelenkknorpel, nicht näher bezeichnet

Das Chondroblastom zählt zu den primären Tumoren. Typisch für primäre Tumoren ist ihr jeweiliger Verlauf und dass sie sich einem bestimmten Altersbereich (siehe "Häufigkeitsgipfel") sowie einer charakteristischen Lokalisation (siehe unter "Symptome – Beschwerden") zuordnen lassen.

Anatomie

Chondroblastome entstehen gehäuft in metaepiphysären/gelenknahen Bereichen, insbesondere an Orten des intensivsten Längenwachstums. Dies erklärt ihre Häufung in der Pubertät.

Formen der Erkrankung

  • Lokalisiert: Einzelne Tumoren, meist in langen Röhrenknochen.
  • Multifokal: Selten, multiple Tumoren in verschiedenen Knochen.

Ursachen

  • Genetische Prädisposition: Möglicherweise spielen genetische Faktoren eine Rolle, genaue Ursachen sind jedoch nicht vollständig geklärt.

Differentialdiagnosen

  • Riesenzelltumor des Knochens (Osteoklastom)
  • Chondrom
  • Osteochondrom
  • Enchondrom
  • Osteosarkom

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Jungen/Männer sind mehr als doppelt so häufig betroffen wie Mädchen/Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Das Chondroblastom tritt vorwiegend zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr auf, zu ca. 80 % im 2. Lebensjahrzehnt.

Prävalenz
(Krankheitshäufigkeit): Sehr seltener benigner (gutartiger) Knochentumor, macht weniger als 1 % aller Knochentumoren und 4 % aller Knorpeltumoren aus.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Langsames Wachstum: Das Chondroblastom wächst langsam und verursacht erst im weiteren Verlauf Beschwerden.
  • Aggressives Verhalten: Trotz gutartiger Natur kann es destruktiv (zerstörend) wachsen und Knochenstrukturen zerstören.
  • Metastasierung: In < 1 % der Fälle, meistens postoperativ oder nach Rezidiv (Wiederauftreten der Erkrankung), insbesondere in die Lunge, selten in Knochen, Weichgewebe, Zwerchfell und Leber.

Prognose

  • Gute Prognose: Allgemein gute Prognose bei betroffenen Patienten.
  • Rezidive: In 5-15 % der Fälle, meistens innerhalb der ersten zwei Jahre nach operativer Entfernung.
  • Zweitrezidive: Selten.
  • Langzeitüberleben: Bei Resektion der Metastasen (Tochtergeschwülste) zeigen die meisten Betroffenen ein normales Überleben.
  • Entartung: In sehr seltenen Fällen kann ein rezidiviertes Chondroblastom malige entarten (bösartig werden).