Akustikusneurinom – Weitere Therapie

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Stereotaktische Radiochirurgie ‒ zur punktgenauen fraktionierten Bestrahlung des Tumors
    Eine Studie ermittelte Malignitätsraten ("Bösartigkeitsrate")
    nach radiochirurgischer Behandlung von Akustikusneurinomen (Vestibularisschwannomen) zwischen 0,04 % nach 15 und 0,3 % nach 12,5 Jahren. Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) der malignen Transformation (Übergang von normalen, in ihrem Wachstum kontrollierten Zellen zu unkontrolliert wachsenden Tumorzellen) wurde mit 0,02 % pro Jahr angegeben [2].
    Nach einer gezielten Bestrahlung, einmalig und hoch dosiert, kommt es seltener zu Gesichtslähmungen, Hörverlust und Krankenhausaufenthalten als nach einer Operation [3].
    Fazit: Die
    stereotaktische Radiochirurgie von Akustikusneurinomen ist sicher!
    Vorsicht ist bei Risikogruppen (junge Patienten; Tumoren ≥ 2,5 cm wg. postradiogener Volumenzunahme) geboten.
    Hinweis: Die Gammaknife-Methode zur Behandlung von Patienten mit Vestibularisschwannomen ist vom G-BA in den ambulanten Leistungskatalog aufgenommen worden.

Weitere Therapieansätze

  • Es wird vermutet, dass Acetylsalicylsäure (ASS) das Wachstum des Akustikusneurinoms hemmen kann; weitere Untersuchungen dazu müssen jedoch noch folgen [1].

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Vereinigung Akustikus Neurinom e.V.
    www.akustikus.de

Literatur

  1. Kandathil CK et al.: Aspirin Intake Correlates With Halted Growth of Sporadic Vestibular Schwannoma In Vivo. Otol Neurotol 2014; 35: 353-7
  2. Nicolli EA, Ruckenstein M: What Is the Risk of Malignant Transformation of Vestibular Schwannoma Following Radiosurgery? Laryngoscope 2015, online 13. Februar; doi: 10.1002/lary.25164
  3. IQWiG:  [N20-03] Bewertung der stereotaktischen Radiochirurgie (SRS) zur Behandlung von interventionsbedürftigen Vestibularisschwannomen Letzte Aktualisierung 18.10.2021