Zwangsstörungen – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Ätiopathogenetisch liegt bei der Zwangsstörung am ehesten eine multifaktorielle Genese vor. Dabei interagieren biologische, psychologische und externe Faktoren miteinander.
Der zugrunde liegende Pathomechanismus beruht wahrscheinlich auf Störungen in spezifischen Hirnarealen, in deren Mittelpunkt die Struktur des Nucleus caudatus (Schweifkern) liegt. Weiterhin ist ein Einfluss von Polymorphismen (Auftreten sogenannter Sequenzvariationen in den Genen einer Population) im Serotoninstoffwechsel wahrscheinlich.

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung wird angenommen, genaue Faktoren konnten jedoch noch nicht benannt werden – In einer kontrollierten Familienstudie wurde eine Prävalenz der Zwangsstörung von 10,9 % bei den Angehörigen von Patienten mit Zwangsstörungen im Vergleich zu 1,9 % bei Kontrollprobanden festgestellt [1].
  • Erstgeborene

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Angststörungen
  • Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
  • Essstörungen wie Bulimia nervosa
  • Depression
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Störungen des Sozialverhaltens
  • Tics

Literatur

  1. Pauls DL et al.: A family study of obsessive-compulsive disorder. Am J Psychiatry 1995. 152(1):76-84