Transitorische ischämische Attacke (TIA) – Medizingerätediagnostik
Obligate Medizingerätediagnostik
- Computertomographie/Magnetresonanztomographie des Schädels (craniales CT bzw.cCT/craniales MRT bzw. cMRT) – zur Basisdiagnostik: zur Abgrenzung eines ischämischen von einem hämorrhagischen Insult
- Elektrokardiogramm (EKG; Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels) – als Basisdiagnostikum zum Ausschluss von Herzrhythmusstörungen (EKG-Aufzeichnung über 72 Stunden erfasst ca. 92 % der Fälle des Vorhofflimmerns)
- Doppler-/Duplexsonographie (Ultraschalluntersuchung: Kombination aus einem sonographischen Schnittbild (B-Bild) und der Dopplersonographiemethode; bildgebendes Verfahren der Medizin, das Flüssigkeitsströme (vor allem den Blutfluss) dynamisch darstellen kann) der Carotiden (Halsschlagadern) – zur Beurteilung der Gefäßwandverhältnisse
Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- CT-/MR-Angiographie bzw. digitale Subtraktionsangiographie (DSA; Verfahren zur isolierten Darstellung von Gefäßen) – bei Verdacht auf zugrunde liegende Gefäßanomalien
- Transthorakale Echokardiographie (TTE) bzw. transösophageale Echokardiographie (TEE; Ultraschalluntersuchung des Herzen mittels einer Ultraschallsonde, die in die Speiseröhre (Ösophagus) eingeführt wird) – bei Herzrhythmusstörungen mit Verdacht auf Herzthromben (Blutgerinnsel in einem der Herzbinnenräume)
- Langzeit-EKG (über 24 Stunden angelegtes EKG) – zum Ausschluss von Herzrhythmusstörungen
Weitere Hinweise
- Gemäß einer Beobachtungsstudien war ohne Hinweis einer Ischämie im MRT das Apoplexrisiko in den folgenden 12 Monaten nicht erhöht; nur in einem Fünftel der Fälle bestätigte sich der Verdacht des Arztes. Wichtige Prädiktoren für den Ischämie-Nachweis (Nachweis einer Minderdurchblutung) im MRT waren [1]:
- männliches Geschlecht (Odds Ratio 2,03)
- motorische Symptome (OR 2,12)
- anhaltende Symptome bis zur ärztlichen Untersuchung (OR 1,97)
- abnorme Befunde in der neurologischen Erstuntersuchung (OR 1,71)
- Fehlen eines identischen Ereignisses in der Anamnese (Krankengeschichte) (OR 1,87)
Literatur
- Coutts SB et al.: Rate and Prognosis of Brain Ischemia in Patients With Lower-Risk Transient or Persistent Minor Neurologic Events. JAMA Neurol. Published online September 23, 2019. doi:10.1001/jamaneurol.2019.3063