Tourette-Syndrom – Operative Therapie

Sind Erwachsene von schweren Tics betroffen, die auf andere Art und Weise nicht zu lindern sind, kann eine tiefe Hirnstimulation (THS; "Hirnschrittmacher") erfolgen [1, 2]. Dabei handelt es sich um einen reversiblen (umkehrbaren), neurochirurgischen Eingriff, der nicht nur im Rahmen des Tourette-Syndroms vorgenommen werden kann, sondern auch bei anderen neurologischen Erkrankungen wie Dystonie (Störung der Reizleitung im Nervensystem), Epilepsie (Krampfanfälle), essentiellem Tremor (Zittern), Morbus Parkinson, Multiple Sklerose und Zwangsstörungen, die ebenfalls mit Bewegungsstörungen einhergehen.

Durch den Eingriff kommt es nicht nur zu einer Reduktion der Tics, sondern auch der Komorbiditäten (Begleiterkrankungen) wie Autoaggression und Zwangsstörungen.

Literatur

  1. Müller-Vahl KR, Cath DC, Cavanna AE et al.: European clinical guidelines for Tourette syndrome and other tic disorders. Part IV: deep brain stimulation. Eur Child Adolesc Psychiatry 2011; 4: 209-217
  2. Steeves T, McKinlay BD, Gorman D et al.: Canadian guidelines for the evidence-based treatment of tic disorders: behavioural therapy, deep brain stimulation, and transcranial magnetic stimulation. Can J Psychiatry 2012; 57: 144-51