Tourette-Syndrom – Körperliche Untersuchung
Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:
- Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
- Inspektion (Betrachtung)
- Kopf und Gesicht, um die auftretenden motorischen und vokalen Tics in Art, Frequenz, Intensität, Komplexität zu bestimmen
- gesamter Körper [motorische Tics]
- Inspektion (Betrachtung)
- Neurologische Untersuchung
[wg. Differentialdiagnosen:- Chorea Huntington (Synonyme: Huntingtonsche Chorea oder Huntington-Krankheit; älterer Name: Veitstanz) – genetische Erkrankung mit autosomal-dominantem Erbgang, die durch unwillkürliche, unkoordinierte Bewegungen bei gleichzeitig schlaffem Muskeltonus gekennzeichnet ist; dadurch bedingt kommt es unter anderem zu Problemen bei der Essensaufnahme; kann mit Tics einhergehen (sekundäre Tics) (selten)
- Chorea minor (Chorea Sydenham) ‒ Spätmanifestation des rheumatischen Fiebers (Wochen bis Monate) mit Befall des Corpus striatum (Teil der Basalganglien, die zum Großhirn gehören); fast nur bei Kindern auftretend; führt zu Hyperkinesen (blitzartige Bewegungen), Muskelhypotonie und psychischen Veränderungen; kann mit Tics einhergehen (sekundäre Tics) (selten)
- Dissoziative Bewegungsstörungen – Verlust der Bewegungsfähigkeit oder Störung der Bewegungsabläufe
- Dystonie – Störung des Spannungszustandes der Muskulatur, nicht näher bezeichnet
- Fokale epileptische Anfälle
- Myoklonie – kurze, unwillkürliche Zuckungen einzelner Muskeln/Muskelgruppen
- Neuroakanthozytosen (Huntington disease like 2, autosomal rezessive Chorea-Akanthozytose, McLeod-Syndrom); kann mit Tics einhergehen (sekundäre Tics) (selten)
- Restless-Legs-Syndrom (RLS) – Missempfindungen meist in den unteren Extremitäten und damit verbundenem Bewegungsdrang (motorische Unruhe)
- Spasmus hemifacialis – Verkrampfung des Teils der Gesichtsmuskulatur, die vom Nervus facialis versorgt wird
- Stereotypien – einfache oder komplexe Aktion im Bereich der Sprache und/oder Motorik]
- Psychiatrische Untersuchung
[wg. Komorbiditäten (Begleiterkrankungen):
- Angststörungen
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS)
- Autoaggression
- Depression
- Zwangsstörungen]
- Hyperaktivität
- Manierismen – bizarr aussehende Bewegungsabläufe, die vor allem bei schizophrenen Störungen vorkommen
- Zwangsstörungen]
- Angststörungen
- Depression
- Soziale Phobie
- Vermindertes Selbstwertgefühl]
- Gesundheitscheck
In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.