Tabakabhängigkeit – Prävention
Zur Prävention der psychischen und Verhaltensstörungen durch Tabak muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren, die Tabakkonsum auslösen können
- Psycho-soziale Situation
- Neugier – Erste Experimente mit Tabak in der Jugendphase durch Neugierverhalten.
- Stress – Tabak als scheinbare Bewältigungsstrategie für Stresssituationen.
- Soziale Verstärkung – Gruppendynamik und Integration in rauchende soziale Kreise.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Aufklärungskampagnen
- Information über die gesundheitlichen Risiken des Rauchens in Schulen und sozialen Einrichtungen.
- Einsatz von Medien, um die schädlichen Auswirkungen des Tabakkonsums visuell darzustellen.
- Soziale Unterstützung
- Schaffung rauchfreier Umgebungen in Familien, Schulen und öffentlichen Räumen.
- Förderung von rauchfreien Initiativen in Unternehmen und Gemeinschaften.
- Frühzeitige Intervention
- Unterstützung gefährdeter Jugendlicher durch Beratungsstellen und Präventionsprogramme.
- Psychosoziale Betreuung für stressanfällige Personen, um alternative Bewältigungsstrategien zu fördern.
- Gesunde Lebensführung
- Förderung körperlicher Aktivität, ausgewogener Ernährung und Stressmanagement-Methoden als Alternativen zu Tabak.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, bei Tabakabhängigen oder gefährdeten Personen durch frühzeitige Maßnahmen Schädigungen zu verhindern.
- Lungenfunktionserhalt
- Ernährung – Eine erhöhte Aufnahme von Obst (z. B. Äpfeln, Bananen) und Tomaten ist mit einem langsameren Rückgang der Lungenfunktion verbunden:
- Pro Terzil der Zufuhr:
- 3,59 ml/Jahr geringerer Abfall des FEV1 (forcierte exspiratorische Einsekundenkapazität).
- 3,69 ml/Jahr geringerer Abfall der FVC (forcierte Vitalkapazität).
- Besonderer Nutzen – Ex-Raucher profitieren am meisten von dieser präventiven Ernährungsmaßnahme [1].
- Pro Terzil der Zufuhr:
- Ernährung – Eine erhöhte Aufnahme von Obst (z. B. Äpfeln, Bananen) und Tomaten ist mit einem langsameren Rückgang der Lungenfunktion verbunden:
- Früherkennung
- Regelmäßige Lungenfunktionsmessungen zur Identifikation von Beeinträchtigungen.
- Psychosoziale Befragungen zur Erfassung von Suchtverhalten und Auslösefaktoren.
- Beratung und Therapie
- Rauchentwöhnungsprogramme mit Verhaltens- und Pharmakotherapie.
- Einsatz von Nikotinersatzpräparaten (z. B. Pflaster, Kaugummi) und Medikamenten wie Bupropion oder Vareniclin.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention richtet sich an Personen mit bereits bestehenden Folgen des Tabakkonsums, um Komplikationen zu minimieren und die Lebensqualität zu verbessern.
- Langzeitbetreuung
- Regelmäßige Überwachung – Lungenfunktionsdiagnostik zur frühzeitigen Erkennung von Atemwegserkrankungen.
- Interdisziplinäre Betreuung – Zusammenarbeit von Ärzten, Psychologen und Therapeuten zur umfassenden Versorgung.
- Rehabilitation
- Physiotherapie – Atemtraining zur Verbesserung der Lungenkapazität und Stärkung der Atemmuskulatur.
- Psychosoziale Unterstützung – Förderung der Resilienz und Bewältigungsstrategien durch Gruppentherapien.
- Nachsorge
- Spezialisierte Rauchentwöhnungszentren – Langfristige Begleitung und Prävention von Rückfällen.
- Lebensstilmodifikation – Anleitung zu rauchfreien Alternativen und Stärkung der Eigenverantwortung.
Literatur
- Garcia-Larsen V et al.: Dietary antioxidants and 10-year lung function decline in adults from the ECRHS survey. Eur Respir 2017 50: 1602286; doi: 10.1183/13993003.02286-2016