Bezeichnung nach ICD-10-GM |
Vergleich mit DSM-IV* |
Kriterien nach ICD-10-GM |
ICD-10-GM F45.0: Somatisierungsstörung1 |
DSM-IV 300.81: Somatisierungsstörung |
- multiple Symptome oder Lokalisation (≥ 6 aus ≥ 2 Bereichen), wiederholt auftretend und häufig wechselnd
- seit mindestens 2 Jahren
- Verlauf: chronisch und fluktuierend
- häufig Störungen des sozialen, zwischenmenschlichen und familiären Verhaltens
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ICD-10-GM F45.1: Undifferenzierte Somatisierungsstörung1 |
DSM-IV 300.82: Undifferenzierte somatoforme Störung |
- zahlreiche körperliche Beschwerden, die unterschiedlich und hartnäckig sind
- vollständiges und typisches klinisches Bild einer Somatisierungsstörung ist aber nicht erfüllt
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ICD-10-GM F45.3: Somatoforme autonome Funktionsstörung
- ICD-10-GM F45.30: Herz und Kreislaufsystem
- ICD-10-GM F45.31: Oberes Verdauungssystem
- ICD-10-GM F45.32: Unteres Verdauungssystem
- ICD-10-GM F45.33: Atmungssystem
- ICD-10-GM F45.34: Urogenitalsystem
- ICD-10-GM F45.37 Mehrere Organe und Systeme
- ICD-10-GM F45.38: Sonstige Organe und Systeme
- ICD-10-GM F45.39: Nicnt näher bezeichnetes Organ oder System
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Kein Äquivalent in DSM-IV |
- Schilderung der Symptome erfolgt so, als beruhten sie auf der körperlichen Krankheit eines Systems oder eines weitgehend oder vollständig vegetativ innervierten und kontrollierten Organs
- Es finden sich in der Regel zwei Symptomgruppen, die beide nicht auf eine körperliche Krankheit des betreffenden Organs oder Systems hinweisen:
- objektivierbare Symptome der vegetativen Stimulation – Herzklopfen, Erröten, Schwitzen, Zittern
- subjektive Symptome nicht-spezifischer und wechselnder Natur – Schmerzen, Brennen, Schwere, Enge, das Gefühl aufgebläht zu werden; diese Beschwerden werden vom Patienten einem spezifischen Organ oder System zugeordnet
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ICD-10-GM F45.4: Anhaltende Schmerzstörung1
- ICD-10-GM F45.40: Anhaltende somatoforme Schmerzstörung
- ICD-10-GM F45.41: Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren
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DSM-IV 307.8X: Schmerzstörung |
Anhaltende somatoforme Schmerzstörung (ICD-10-GM F45.40)
- andauernder (≥ 6 Monate), schwerer und quälender Schmerz, der nicht hinreichend durch einen physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung erklärt werden kann
- der Schmerz wird nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht
- der Schmerz ist mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Belastungen assoziiert
- häufig beträchtlich gesteigerte persönliche oder medizinische Hilfe und Unterstützung
Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren (ICD-10-GM F45.41)
- andauernde (≥ 6 Monate) Schmerzen in einer oder mehreren anatomischen Regionen, die ihren Ausgangspunkt in einem physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung haben
- psychischen Faktoren wird eine wichtige Rolle für Schweregrad, Exazerbation (deutliche Verschlechterung des Krankheitsbildes) oder Aufrechterhaltung der Schmerzen beigemessen, jedoch nicht die ursächliche Rolle für deren Beginn
- Schmerz verursacht in klinisch bedeutsamer Weise leiden und Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen
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ICD-10-GM F45.8: Sonstige somatoforme Störungen ICD-10-GM F45.9: Somatoforme Störungen, nicht näher bezeichnet |
DSM-IV 300.82: Nicht näher bezeichnete somatoforme Störung |
Alle anderen Störungen der Wahrnehmung, der Körperfunktion und des Krankheitsverhaltens, die nicht durch das vegetative Nervensystem vermittelt werden, die auf spezifische Teile oder Systeme des Körpers begrenzt sind und mit belastenden Ereignissen oder Problemen eng in Verbindung stehen. |
ICD-10-GM F48.0: Neurasthenie |
Kein Äquivalent in DSM-IV |
Zwei Hauptformen:
- Klage über vermehrte Müdigkeit nach geistiger Anstrengung, häufig verbunden mit abnehmender Arbeitsleistung oder Effektivität bei der Bewältigung täglicher Aufgaben
- Gefühle körperlicher Schwäche und Erschöpfung nach nur geringer Anstrengung, begleitet von muskulären und anderen Schmerzen und der Unfähigkeit, sich zu entspannen
- Zusätzlich oft andere unangenehme körperliche Empfindungen wie Schwindel, Spannungskopfschmerz, Schlafstörungen, Sorge über abnehmendes geistiges und körperliches Wohlbefinden, Reizbarkeit, Freudlosigkeit, Depression und Angst
- beträchtliche kulturelle Unterschiede
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ICD-10-GM F44.4-7: Konversionsstörungen (Dissoziative Störungen der Bewegung und Empfindung)2 (eigene ICD-10 Kategorie) |
DSM-IV 300.11: Konversionsstörung (dem Kapitel "Somatoforme Störungen" zugeordnet) |
- am häufigsten vollständiger oder teilweiser Verlust der Bewegungsfähigkeit eines oder mehrerer Körperglieder
- große Ähnlichkeit mit fast jeder Form von Ataxie (Gangstörungen), Apraxie (Unfähigkeit, zweckmäßige Handlungen auszuführen), Akinesie (hochgradige Bewegungsarmut bis Bewegungslosigkeit), Aphonie (stimmlos), Dysarthrie (Sprechstörungen), Dyskinesie (pathologische Bewegungen), Anfällen oder Lähmungen (Pseudoneurologische Symptomatik)
- Ausdruckskrankheit Ein auslösender Konflikt muss erkennbar sein und drückt sich im Symptom im Sinne einer Kompromisslösung aus
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