Schmerzhafte Nackensteifigkeit (Meningismus) – Körperliche Untersuchung
Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:
- Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
- Inspektion (Betrachtung)
- Haut und Schleimhäute
- Funktionsprüfung der Halswirbelsäule (wg. DD. Pseudomeningismus!)
- Auskultation (Abhören) des Herzens
- Auskultation der Lunge
- Palpation (Abtasten) des Abdomens (Bauch) (Druckschmerz?, Klopfschmerz?, Hustenschmerz?, Abwehrspannung?, Bruchpforten?, Nierenlagerklopfschmerz?)
- Inspektion (Betrachtung)
- Neurologische Untersuchung ‒ inklusive Prüfung des Brudzinski-, Kernig- und Lasègue-Zeichen
Folgende neurologische Zeichen sind bei einem Meningismus auffällig:
Brudzinski-Zeichen
- Dieses ist "positiv", wenn der Patient in Rückenlage bei passiver Nackenbewegung spontan Hüft-/Kniegelenke beugt.
Kernig-Zeichen
- Dieses ist "positiv", wenn beim Patienten in Rückenlage, der Versuch, das Bein aus der auf das Abdomen gebeugten Haltung zu strecken, zu Schmerzen führt.
Lasègue-Zeichen
- Dieses ist "positiv", wenn wenn eine Beugung um etwa 70-80° aufgrund von vorher eintretenden Schmerzen in Bein, Gesäß oder Rücken nicht durchführbar ist.
Einige Autoren bewerten das Lasègue-Zeichen bereits als positiv, wenn bei einer Beugung von 45° die Schmerzsymptomatik einsetzt (Grund: Verspannungszustände im Bereich der Rückenmuskulatur können jenseits von 45° zu einem falsch positiven Testergebnis führen ("Pseudo-Lasègue).