Schädel-Hirn-Trauma – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) hinweisen:

Grad 1

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) Grad 1 und werden oft zuerst bemerkt:

  • Kurz andauernde Bewusstlosigkeit: Der Betroffene verliert für eine kurze Zeit das Bewusstsein, meistens für Sekunden bis Minuten. Dies tritt bei etwa 10-20 % der Betroffenen auf.
  • Verwirrtheit: Statt Bewusstlosigkeit kann auch Verwirrung auftreten, bei der Betroffene desorientiert oder benommen sind. Dieses Symptom zeigt sich bei etwa 20-30 % der Fälle.
  • Amnesie (Erinnerungslücken): Die betroffene Person kann sich oft nicht mehr an den Unfall oder die Ereignisse kurz davor oder danach erinnern. Dies tritt bei etwa 20-30 % der Fälle auf.
  • Cephalgie (Kopfschmerzen): Kopfschmerzen sind ein häufiges Symptom nach einem Schädel-Hirn-Trauma und treten bei über 80 % der Betroffenen auf.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT), Grad 1:

  • Benommenheit und Verlangsamung: Das Gefühl, benommen zu sein, und langsame Reaktionen auf äußere Reize.
  • Vertigo (Schwindel): Schwindel tritt bei 50-60 % der Patienten auf und kann das Gleichgewicht beeinträchtigen.
  • Krampfanfall: In seltenen Fällen kann es zu einem einmaligen Krampfanfall kommen, der bei 1-2 % der Betroffenen auftritt.
  • Sehstörungen wie Diplopie (Doppeltsehen): Betroffene können Doppelbilder sehen oder Probleme mit der visuellen Wahrnehmung haben. Diplopie tritt bei etwa 10-20 % der Patienten auf.
  • Schwerhörigkeit (Hypakusis): Das Hören kann beeinträchtigt sein, und Geräusche erscheinen gedämpft. Hypakusis tritt bei 10-15 % der Betroffenen auf.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen): Übelkeit und Erbrechen treten bei 30-50 % der Patienten mit leichtem Schädel-Hirn-Trauma auf.
  • Störungen von Herzfrequenz, Blutdruck, Atmung und Temperaturregulation: Bei schwereren Fällen können diese Symptome auftreten, die bei etwa 5-10 % der Patienten zu beobachten sind.
  • Schwellungen und Blutungen am Schädel: Sichtbare Verletzungen wie Schwellungen oder Blutungen am Kopf sind bei etwa 15-25 % der Betroffenen vorhanden.

Grad 2

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) Grad 2 und werden oft zuerst bemerkt:

  • Bewusstlosigkeit länger als 15 Minuten: Nach einem Schädel-Hirn-Trauma Grad 2 bleibt der Betroffene länger als 15 Minuten bewusstlos. Dies tritt bei etwa 10-20 % der Patienten mit mittelschwerem Schädel-Hirn-Trauma auf.
  • Neurologische Störungen: Es können Veränderungen der Reflexe, der Pupillenreaktion und Lähmungserscheinungen (Paresen) auftreten. Diese neurologischen Störungen treten in etwa 10-30 % der Fälle auf.
  • Die übrigen Symptome entsprechen denen des Schädel-Hirn-Traumas Grad 1, wie:
    • Amnesie (Erinnerungslücken): In etwa 20-30 % der Fälle können Betroffene sich nicht an den Unfall oder die Ereignisse kurz davor oder danach erinnern.
    • Cephalgie (Kopfschmerzen): Tritt bei über 80 % der Patienten auf
    • Vertigo (Schwindel): Tritt bei 50-60 % der Patienten auf
    • Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen): Treten in etwa 30-50 % der Fälle auf

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT), Grad 2:

  • Neurologische Störungen: Veränderungen in den Reflexen und Pupillenreaktionen, ebenso wie Lähmungen (Paresen), die bei etwa 10-30 % der Patienten mit SHT Grad 2 auftreten.
  • Die Hauptsymptome des SHT Grad 1 bleiben bestehen:
    • Benommenheit und Verlangsamung
    • Sehstörungen wie Diplopie (Doppeltsehen): Tritt bei etwa 10-20 % der Patienten auf
    • Schwerhörigkeit (Hypakusis): Wird bei 10-15 % der Patienten berichtet 

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Störungen von Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung: Diese vegetativen Symptome treten bei 5-10 % der Fälle auf.
  • Schwellungen und Blutungen am Schädel: Bei etwa 15-25 % der Patienten sind sichtbare Schwellungen oder Blutungen am Kopf vorhanden.

Grad 3

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) Grad 3 und werden oft zuerst bemerkt:

  • Bewusstlosigkeit über Tage oder Wochen: Bei SHT Grad 3 kommt es zu einer anhaltenden Bewusstlosigkeit, die über Tage bis Wochen andauert. Dies betrifft etwa 5-10 % der Patienten mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma.
  • Neurologische Störungen: Wie bereits in Grad 2 beschrieben, mit schwerwiegenderen Ausprägungen

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Dysregulation der Vitalparameter: Störungen von Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung sind bei etwa 5-10 % der Fälle zu beobachten.
  • Schwellungen und Blutungen am Schädel: Schwellungen oder Blutungen am Kopf treten bei 15-25 % der Patienten auf.

Risikograduierung des SHT bezüglich intrakranieller Verletzung

Indirekte Schwerezeichen
Bewusstseinsverlust initial
  Amnesie (Gedächtnisverlust) zum Unfallereignis
  Kopfschmerzen
  Rezidivierendes Erbrechen
  Neurovegetative Zeichen, z. B. Blässe, Lethargie, Zyanose
Direkte Schwerezeichen
Kalottenfraktur (Schädeldachbruch; klinisch)
  Impressionsfraktur (Einbrückungsbruch)
  Galeahämatom (Blutansammlung (Hämatom) unter der flächigen Sehnenplatte des Schädels (Galea aponeurotica))
  Monokel- oder Brillenhämatom (ringförmige Blutergüsse um ein Auge bzw. beide Augen)
  Rhinorrhoe (wässrig oder blutiges Nasenlaufen)/Otoliquorrhoe (Liquorabfluss (Liquorrhoe) aus der Ohr)
  Fokal neurologisches Defizit (örtlich begrenzte Veränderung im Gehirn, die zu einer ganz bestimmten Funktionsstörung an einer anderen Körperstelle führt)