Schädel-Hirn-Trauma – Medikamentöse Therapie

Therapieziele

  • Anfallsprophylaxe
  • Senkung des Hirndrucks (soweit erforderlich))
  • Vermeidung von Folgeerkrankungen und Komplikationen
  • ggf. Normalisierung der Blutgerinnung

Therapieempfehlungen

  • Epiduralhämatom (EDH) – s. u. der gleichnamigen Erkrankung
  • Hirnödem: Dexamethason (Glucocorticoide), Mittel der ersten Wahl; zusätzlich kann Mannitol (Diuretikum; Arzneimittel, das die Harnausscheidung (Diurese) fördert) eingesetzt werden.
  • Intrazerebrale Blutung (ICB)  s. u. der gleichnamigen Erkrankung
  • Subduralhämatom (SDH) – s. u. der gleichnamigen Erkrankung

Weitere Hinweise

  • Die prähospitale Anwendung von Tranexamsäure (TXA; Antifibrinolytikum) bei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma (STH) brachte keine Vorteile, ging aber mit einer erhöhten Mortalität (Sterberate) bei schwerem isolierten SHT einher [1].
    Hinweis: Tranexamsäure wird zur Therapie und Prophylaxe von Blutungen aufgrund einer Hyperfibrinolyse verwendet. Unter einer primären Hyperfibrinolyse versteht man eine vermehrte Spaltung von Fibrin (Fibrinolyse) durch massive Freisetzung von Plasminogenaktivatoren ohne vorausgehende Thrombenbildung (Blutpfropfbildung). 

Literatur

  1. Bosser SM et al.: Association Between Prehospital Tranexamic Acid Administration and Outcomes of Severe Traumatic Brain Injury. JAMA Neurol 2020; https://doi.org/10.1001/jamaneurol.2020.4596