Riechstörungen (Dysosmie) – Prävention

Zur Prävention der Dysosmie (Riechstörungen) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Genussmittelkonsum
    • Tabak (Rauchen) – Schädigt die Riechschleimhaut (olfaktorisches Epithel) und beeinträchtigt die Funktion der Riechzellen.
    • Alkoholkonsum – Langfristiger Alkoholmissbrauch kann neurotoxisch wirken und das Riechvermögen stören.
  • Drogenkonsum
    • Kokain – Die intranasale Applikation führt zu Schleimhautatrophie, Nasenseptumperforationen und irreversiblen Riechstörungen.
      • Pulverförmiges Kokain – Direkte Schädigung des olfaktorischen Epithels.
      • Crack-Kokain – Zusätzliche thermische Schädigung der Nasenschleimhaut durch Erhitzen.
    • Amphetamine – Stimulanzien beeinträchtigen die zentrale Riechverarbeitung und begünstigen Schleimhautatrophien.
  • Psycho-soziale Situation
    • Chronischer Stress – Beeinflusst die Regeneration der Riechzellen durch erhöhte Cortisolspiegel.
    • Exposition gegenüber Duftstoffen – Übermäßiger Einsatz von Parfüms oder chemischen Duftstoffen kann olfaktorische Intoleranz auslösen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention von Dysosmien ist eine Minimierung von Umwelteinflüssen und die Stärkung der Riechfunktion erforderlich:

  • Ernährung
    • Mikronährstoffreiche Ernährung – Ausreichende Zufuhr von Zink, B-Vitaminen und Vitamin D zur Unterstützung der Regeneration der Riechzellen.
    • Antioxidative Ernährung – Vitamin C und E sowie sekundäre Pflanzenstoffe schützen die Schleimhäute vor oxidativem Stress.
  • Expositionsvermeidung
    • Tabak- und Drogenverzicht – Reduziert Schleimhautschäden und das Risiko für irreversible Dysosmien.
    • Vermeidung von Toxinen – Schutzmaßnahmen bei beruflicher Exposition gegenüber neurotoxischen Substanzen (z. B. Atemschutzmasken).
  • Regelmäßige Nasenhygiene
    • Inhalation mit Kochsalzlösung – Hilft bei der Schleimhautpflege und der Vermeidung von Infekten.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention konzentriert sich auf die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Dysosmien:

  • Frühzeitige Diagnostik
    • Riechtestungen – Quantitative und qualitative Tests des Riechvermögens mittels Sniffin’ Sticks.
    • Früherkennung postviraler Riechstörungen – Regelmäßige Kontrolle nach Infektionen der oberen Atemwege.
  • Gezielte Therapie
    • Nasenpflege – Regelmäßige Anwendung von Nasenspülungen zur Reduktion von Schleimhautentzündungen.
    • Cortisontherapie – Einsatz von nasalen Steroiden bei chronischer Rhinosinusitis.
  • Aufklärung
    • Sensibilisierung der Patienten – Information über Risikofaktoren wie Rauchen und Drogenkonsum.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, die Lebensqualität bei bestehenden Riechstörungen zu verbessern und Folgeschäden zu verhindern:

  • Riechtraining
    • Gezielte Olfaktorik-Übungen – Training mit ätherischen Ölen zur Stimulation und Regeneration der Riechzellen.
  • Rehabilitation und Anpassung
    • Anpassung des Alltags – Vorsichtsmaßnahmen bei Geruchsunempfindlichkeit (z. B. Rauchmelder in der Wohnung).
    • Therapie von Begleiterkrankungen – Behandlung von Depressionen oder Angststörungen, die durch Riechstörungen begünstigt werden.
  • Langzeitbetreuung
    • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen – Überwachung der Riechfunktion und Anpassung therapeutischer Maßnahmen.