Riechstörungen (Dysosmie) – Medizingerätediagnostik
Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und der Labordiagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Psychophysische Olfaktometrie
- Sniffin' Sticks: Standardisierte Riechtests zur Messung der olfaktorischen Wahrnehmung (Riechschwelle, Diskrimination und Identifikation).
Einsatz: Objektivierung des Riechvermögens zur Diagnosestellung und Verlaufskontrolle.
- Sniffin' Sticks: Standardisierte Riechtests zur Messung der olfaktorischen Wahrnehmung (Riechschwelle, Diskrimination und Identifikation).
- Nasenendoskopie (nasale Endoskopie)
- Endoskopische Spiegelung der Nasenhaupthöhle und des Nasenrachenraums inklusive Inspektion der Riechspalte und der Schädelbasis.
- Optional: Biopsie bei auffälligen Befunden.
Indikation: Diagnostik bei Septumdeviation, Synechien, mechanischen Verlegungen der Riechspalte, Polyposis nasi oder Hinweisen auf chronische Rhinosinusitis (z. B. Eiterstraße).
- Magnetresonanztomographie (MRT) des Schädels
- Darstellung der Nasennebenhöhlen, der Riechspalte, des Bulbus und Tractus olfactorius sowie der Schädelbasis.
- Ausschluss von Tumoren wie Olfaktorius-Meningeom oder Ästhesioneuroblastom [1].
Vorteil: Weichteildarstellung, präzise Beurteilung zentraler Strukturen.
- Computertomographie (CT) des Schädels
- Hochauflösende Darstellung knöcherner Strukturen, insbesondere der Schädelbasis und Nasennebenhöhlen.
Indikation: Ergänzende Diagnostik bei Verdacht auf knöcherne Läsionen oder anatomische Obstruktionen.
- Hochauflösende Darstellung knöcherner Strukturen, insbesondere der Schädelbasis und Nasennebenhöhlen.
- Olfaktorisch evozierte Potenziale (OEP)
- Ableitung über das Elektroenzephalogramm (EEG).
Zweck: Objektive Messung der Reizantwort der olfaktorischen Bahn auf Geruchsreize.
- Ableitung über das Elektroenzephalogramm (EEG).
- (Endo-) Sonographie
- Einsatz des Ultraschalls zur ergänzenden Darstellung der Nasennebenhöhlen oder zur Detektion von pathologischen Prozessen.
Indikation: Ergänzende, strahlungsfreie Bildgebung bei unklaren Befunden.
- Einsatz des Ultraschalls zur ergänzenden Darstellung der Nasennebenhöhlen oder zur Detektion von pathologischen Prozessen.
- Weitere empfohlene Methoden zur Differenzialdiagnostik – Je nach klinischer Fragestellung und Verdachtsdiagnose können folgende bildgebende und funktionelle Verfahren eingesetzt werden:
- Transkranielle Hirnparenchymsonographie
- Beschreibung: Ultraschallverfahren zur Untersuchung der Hirnstrukturen durch die Schädelknochen hindurch.
- Indikation: Diagnostik von neurodegenerativen Erkrankungen, insbesondere bei Morbus Parkinson zur Detektion einer hyperechogenen Substantia nigra.
- Vorteil: Nicht-invasiv, strahlungsfrei, kostengünstig.
- FDG-PET (Fluordesoxyglukose-Positronenemissionstomographie)
- Beschreibung: Bildgebendes Verfahren zur Messung des regionalen Glukosestoffwechsels im Gehirn durch eine schwach radioaktiv markierte Lösung (Fluordesoxyglukose, FDG).
- Indikation:
- Differenzialdiagnostik neurodegenerativer Erkrankungen (z. B. Morbus Alzheimer, frontotemporale Demenz).
- Beurteilung von olfaktorischen Dysfunktionen bei Verdacht auf zentrale Pathologien oder metabolische Veränderungen.
Vorteil: Hohe Sensitivität für frühe Veränderungen im Glukosestoffwechsel.
- Dopamin-Transporter-SPECT (DAT-SPECT)
- Beschreibung: Spezielle Form der Single-Photon-Emission-Computertomographie (SPECT), die die Dichte der präsynaptischen Dopamin-Transporter in den Basalganglien misst.
- Indikation:
- Diagnostik von Morbus Parkinson und anderen Parkinson-Syndromen, die mit einer olfaktorischen Dysfunktion assoziiert sein können.
- Differenzierung zwischen essentiellen Tremor und neurodegenerativem Tremor. Vorteil: Spezifische Darstellung der dopaminergen Neurotransmission.
- Transkranielle Hirnparenchymsonographie
Literatur
- Held P, Seitz J, Fründ R, Nitz WR, Haffke T, Hees H, Bonkowsky V: MRI detection of olfactory bulb and tract. J Neuroradiol. 2000 Jun;27(2):112-8