Riechstörungen (Dysosmie) – Labordiagnostik

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung etc. – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Blutbild
    • Kleines Blutbild – Zur Erfassung von Anämien oder Infekten.
    • Differentialblutbild – Detaillierte Untersuchung der Leukozyten zur Identifikation bakterieller oder viraler Infektionen.
  • Entzündungsparameter
    • CRP (C-reaktives Protein) – Hinweis auf akute oder chronische Entzündungsprozesse, z. B. bei Sinusitis.
    • Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) – Bei Verdacht auf systemische Entzündungen (z. B. Autoimmunerkrankungen).
  • Glukosestoffwechsel
    • Nüchternblutzucker (Nüchternglucose) – Abklärung von Diabetes mellitus, der zu Neuropathien führen kann.
    • HbA1c – Langzeitparameter zur Überwachung des Blutzuckerstoffwechsels.
  • Toxikologische Untersuchungen
    • Screening auf Drogen und Toxine – Nachweis von Substanzen wie Kokain, Amphetaminen oder Lösungsmitteln bei Verdacht auf toxische Dysosmie.
  • Vitamin- und Mikronährstoffstatus
    • Vitamin B12 – Ein Mangel kann zur Schädigung peripherer Nerven führen.
    • Zink – Ein Zinkmangel wird häufig bei Riechstörungen beobachtet.
    • Vitamin D – Mangelzustände können die Regeneration der Riechschleimhaut beeinträchtigen.
  • Hormonelle Diagnostik
    • TSH (Thyreotropin) – Zur Erfassung von Schilddrüsenerkrankungen (Hypothyreose), die zu Riechstörungen beitragen können.
    • Cortisol – Dysregulation des Cortisolspiegels bei chronischem Stress kann die olfaktorische Funktion beeinflussen.
  • Infektionsserologie
    • Antikörperbestimmung – Bei Verdacht auf virale oder bakterielle Infektionen wie SARS-CoV-2, Influenza oder Borreliose.
  • Autoimmunparameter
    • ANA (antinukleäre Antikörper) – Bei Verdacht auf Autoimmunerkrankungen wie SLE (systemischer Lupus erythematodes).
    • ANCA (antineutrophile cytoplasmatische Antikörper) – Zur Abklärung von Vaskulitiden mit Beteiligung der oberen Atemwege (z. B. Morbus Wegener).
  • Leber- und Nierenwerte
    • Leberenzyme (ALT, AST, Gamma-GT) – Abklärung von toxischen Ursachen durch hepatotoxische Substanzen.
    • Kreatinin und Harnstoff – Zur Beurteilung der Nierenfunktion bei Verdacht auf urämische Dysosmie.