Riechstörungen (Dysosmie)
– Klassifikation
Klassifikation der Riechstörungen [1]
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Riechstörung (Dysosmie) |
Definition |
Quantitativ |
Hyperosmie |
krankhaft gesteigertes Riechvermögen |
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Normoosmie |
normales Riechvermögen |
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Hyposmie |
vermindertes Riechvermögen |
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Anosmie |
- komplette Anosmie: vollständiger Verlust des Riechvermögens
- partielle Anosmie: im Vergleich zur Normalbevölkerung deutlich verminderte Sensibilität gegenüber einem bestimmten Duftstoff/ einer Duftgruppe (im Regelfall ohne pathologische Bedeutung)
- funktionelle Anosmie: sehr deutliche Einschränkung des Riechvermögens (beinhaltet sowohl den kompletten Verlust als auch das Vorhandensein einer geringen Restwahrnehmung)
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Qualitativ |
Parosmie |
veränderte Wahrnehmung von Gerüchen in Gegenwart einer Reizquelle |
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Phantosmie |
Wahrnehmung von Gerüchen in Abwesenheit einer Reizquelle |
Es werden sinunasale (nebenhöhlenbedingte) von nicht-sinunasalen Riechstörungen unterschieden [1]:
Sinunasale Riechstörungen (entsprechend der „EPOS-Guidelines“ gut behandelbar [2]) |
Nicht-sinunasale Riechstörungen |
Entzündliche Ursachen |
- infektiös: z. B. chronisch-rezidivierende Rhinosinusitis (RS)
- nicht-infektiös: Allergie; toxisch-irritativ; post-infektiös; idiopathisch
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- Kongenital (angeboren): z. B. Kallmann-Syndrom (olfaktogenitales Syndrom), Aplasie des Bulbus olfactorius
Prognose: keine Besserung
- Postinfektiös: Virus-Infektionen
Prognose: Besserung in 60-70 % der Fälle im Laufe von Jahren
- Posttraumatisch: Schädel-Hirn-Trauma (SHT)
Prognose: Besserung in 20-30 % der Fälle im Laufe von Jahren
- Toxisch: Formaldehyd, Kohlenmonoxid (CO), Pestizide, Tabakrauch oder Kokain; Radiatio (Strahlentherapie); Medikamentennebenwirkungen (s. u. Differentialdiagnosen)
Prognose: gut
- Andere Ursachen: z. B. internistische Erkrankungen (z. B. Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), Diabetes mellitus Typ 2; Nieren und Lebererkrankungen), neurologische Erkrankungen Erkrankungen (Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose) oder psychiatrische Erkrankungen (z. B. Depression, schizophrene Psychose)
Prognose: Besserung in Abhängigkeit von der Grunderkrankung
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Nicht-entzündliche Ursachen |
- anatomisch: bei Verlegung der Riechspalte durch knöcherne Deformationen, Fremdkörper oder Rhinolithen (Nasenstein); verlegende Septumdeviation (Nasenscheidewandverkrümmung), Tumoren
- nicht-anatomisch: z. B. nerval-endokrine Ursachen
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Andere Ursachen |
- postinfektiöse und posttraumatische Riechstörungen
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Literatur
- Förster G et al.: Riechstörungen: Epidemiologie, pathophysiologische Klassifikation, Diagnose und Therapie. HNO 52(8):679-684
- Fokkens WJ, Lund VJ, Mullol J et al.: EPOS 2012: European position paper on rhinosinusitis and nasal polyps 2012. A summary for otorhinolaryngologists}. Rhinology. 2012 Mar;50(1):1-12. doi: 10.4193/Rhino50E2.
Autoren:
Dr. med. Werner G. Gehring
Letzte Aktualisierung: 16.06.2020