Restless-Legs-Syndrom – Weitere Therapie
Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) wird multimodal therapiert, d. h. neben medikamentösen und nichtmedikamentösen Maßnahmen müssen potentiell auslösende oder verstärkende Faktoren eliminiert werden.
Allgemeine Maßnahmen
- Regelmäßige moderate körperliche Aktivität
- Vermeidung von Schlafmangel
- Teilnahme an einer Beratung zur Schlafhygiene
- Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
- Begrenzter Koffeinkonsum (max. 240 mg Koffein pro Tag; das entspricht 2 bis 3 Tassen Kaffee bzw. 4 bis 6 Tassen grünen/schwarzen Tee)
- Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum) – ggf. Raucherentwöhnung
- Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
- ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Ernährung reich an:
- Mineralstoffen (Magnesium)
- Spurenelementen (Eisen) – Eisen wird vom Körper besser aufgenommen, wenn dazu ein Vitamin-C-haltiges Lebensmittel – wie beispielsweise Orangensaft – verzehrt wird; Tee und Kaffee dagegen hemmen die Aufnahme von Eisen
- Ernährung reich an:
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können. - Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Sportmedizin
- Ausdauertraining (Cardiotraining)
- Krafttraining der unteren Extremitäten*
- Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
- Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.
Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)
- Counterstrain Manipulation* – osteopathisches manipulatives Behandlungsverfahren
- Fußmassagegeräte – Behandlung mit Fußmassage*
- Kältetherapie (z. B. Kältekammer bei -60 °C; 3 Minuten; 4-8 Anwendungen) – temporäre Besserung der Symptome sowie der Schlaf- und Lebensqualität
- Nahinfrarotlichttherapie* (Rotlichttherapie)
- Niedrigfrequenz-Elektrostimulation*
- Pneumatische Kompression* – physikalische Maßnahme bei der durch eine luftgefüllte Manschette Druck auf die jeweilige zu behandelnde Körperregion ausgeübt wird
- Training auf einem Vibrationsbord*
Psychotherapie
- Ggf. Stressmanagement (z. B. Yoga*)
- Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) stehen exklusiv unseren Partnern zur Verfügung.
Komplementäre Behandlungsmethoden
- Akupunktur*
*Anhaltspunkte für eine Linderung der RLS-Symptomatik in Studien [1]
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de - RLS e. V. – Deutsche Restless Legs Vereinigung
Schäufeleinstr. 35, 80687 München
Telefon: 089-550 2888-0, Fax: 0-89 550 2888-1, E-Mail: info@restless-legs.org, Internet: www.restless-legs.org
Literatur
- IQWiG: Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine): Lassen sich durch nicht medikamentöse Verfahren die Symptome lindern? Themennummer 105 HTA-Nummer: HT21-04 Status: In Bearbeitung 2023