Panikstörungen – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Panikstörung hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Panikstörung und werden oft zuerst bemerkt:

  • Wiederholtes plötzliches Auftreten von Angstattacken: Innerhalb von Minuten entwickeln sich starke Angstsymptome, die meist ohne erkennbaren Auslöser auftreten.
  • Furcht zu sterben oder verrückt zu werden: Intensive Angst, die häufig von einem Gefühl des Kontrollverlustes begleitet wird (in 70-90 % der Fälle)  
  • Palpitationen/Tachykardie: Spürbare Herzklopfen und ein schneller Herzschlag (über 100 Schläge pro Minute) während einer Panikattacke (bei 70-80 % der Betroffenen)
  • Erstickungsgefühl: Ein Gefühl von Enge im Hals und Brust, das oft als Atemnot wahrgenommen wird (bei 50-60 % der Betroffenen)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Panikstörung:

  • Thoraxschmerz: Schmerzen oder Druck in der Brust, die oft als Anzeichen für einen Herzinfarkt fehlinterpretiert werden (30-40 %)
  • Dyspnoe (Atemnot): Atembeschwerden, die das Gefühl von Erstickung verstärken können (50-60 %)
  • Vertigo (Schwindel): Häufiges Gefühl von Benommenheit oder Schwindel während einer Panikattacke (50 %)
  • Schwitzen und Zittern: Intensive körperliche Reaktionen, die mit der Angst einhergehen (60-70 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Mundtrockenheit (Xerostomie): Tritt während einer Panikattacke auf (40 %)
  • Abdominalschmerzen: Druck oder Schmerzen im Bauchbereich (30 %)
  • Parästhesien: Missempfindungen, insbesondere Kribbeln oder Taubheitsgefühl an Händen und Füßen (40-50 %)
  • Übelkeit/Erbrechen: Treten häufig während einer Panikattacke auf (30-40 %)
  • Diarrhoe (Durchfall): Kann in Verbindung mit Angst auftreten (20 %)
  • Harndrang: Tritt während der Panikattacke auf (30 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Blutdruckanstieg: Tritt während einer Panikattacke auf (häufig)
  • Fremdheitsgefühl: Gefühl der Entfremdung von sich selbst oder der Umgebung (50 %)
  • Angst vor neuen Panikattacken: Ständige Sorge, eine weitere Panikattacke zu erleben (bei nahezu allen Betroffenen)

Weitere Hinweise

  • Bei der Panikstörung unterscheidet man insbesondere zwei Formen der Konfrontationen:
    • Konfrontation mit den sogenannten "interozeptiven Reizen", d. h. Wahrnehmung von Innenreizen, gemeint sind Vorgänge aus dem Körperinnern (z. B. Herzrasen)
    • Konfrontation mit den sogenannten "situativen Reizen", d. h.z. B. Wahrnehmung von Höhe (Akrophobie)