Migräne – Medizingerätediagnostik
Die Diagnose Migräne wird anhand der Anamnese und der körperlichen Untersuchung gestellt.
Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung bei atypischen Kopfschmerzen oder weiteren begleitenden Symptomen
- Magnetresonanztomographie des Schädels (Schädel-MRT, craniale MRT bzw. cMRT) – bei Verdacht auf parenchymatöse Veränderungen sowie Anomalien; des Weiteren bei:
- erstmaligem Auftreten einer "Aura" nach dem 40. Lebensjahr
- atypischen Kopfschmerzen
- seit kurzem bestehenden Veränderungen des Schmerzmusters (z. B. Attackenhäufung)
- begleitendem Fieber ohne grippalen Infekt
- strenger Einseitigkeit
- neurologischen Auffälligkeiten
- epileptischen Anfällen
- persistierenden ("über einen längeren Zeitraum andauernden") Ausfällen
- Persönlichkeitsveränderungen
- Computertomographie des Schädels (Schädel-CT, craniale CT bzw. cCT) – bei Verdacht auf Blutung oder knöcherne Läsionen (Verletzungen)
- Angio-CT bzw. Angio-MRT – bei Verdacht auf Sinusvenenthrombose (SVT; Verschluss eines Hirnsinus (aus Duraduplikaturen hervorgehenden großen venösen Blutgefäße des Gehirns) durch einen Thrombus (Blutpfropf))
- Digitale Subtraktionsangiographie (DSA; Verfahren zur isolierten Darstellung von Gefäßen) – bei Verdacht auf Aneurysmen (Arterienerweiterung) oder Vaskulitiden (Erkrankungen, bei denen es durch autoimmunologische Prozesse zu Entzündungen von Arterien, Arteriolen und Kapillaren kommt)
- Enzephalogramm (EEG; Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Gehirns) – bei Verdacht auf Krampfanfälle
- Röntgenaufnahmen der Halswirbelsäule – bei Verdacht auf vertebragene (wirbelsäulenbedingte) Ursache der Kopfschmerzen
- Röntgenaufnahmen der Nasennebenhöhlen bzw. Computertomographie (CT; schnittbildgebendes Verfahren (Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen mit rechnerbasierter Auswertung)) der Nasennebenhöhlen – bei Verdacht auf Sinusitis (Nebenhöhlenentzündung)
- Neurophysiologische Untersuchungen – bei Verdacht auf Neuritis (Nervenentzündung)
- Doppler-/Duplexsonographie (Ultraschalluntersuchung: Kombination aus einem sonographischen Schnittbild (B-Bild) und der Dopplersonographiemethode; bildgebendes Verfahren der Medizin, das Flüssigkeitsströme (vor allem den Blutfluss) dynamisch darstellen kann) – bei Verdacht auf Dissektion (Aufspaltung von Gefäßwandschichten)
- Polysomnographie (Schlaflabor; Messung verschiedener Körperfunktionen im Schlaf, die Auskunft über die Schlafqualität geben) – bei Verdacht auf das Schlafapnoe-Syndrom (Beschwerdebild, das durch Atemstillstände (Apnoen) während des Schlafs verursacht wird)