Krämpfe und Spasmen der Muskulatur – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf Krämpfe und Spasmen der Muskulatur hinweisen:
Muskelkrampf
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf einen Muskelkrampf und werden oft zuerst bemerkt:
- Unwillkürliches und schmerzhaftes Zusammenziehen des Muskels: Der Muskel zieht sich plötzlich zusammen, ohne dass man es steuern kann, und das ist oft sehr schmerzhaft. Das passiert bei allen Betroffenen.
- Geht mit einer Verhärtung des betroffenen Muskels einher.
- Muskelkrämpfe dauern normalerweise nur ein paar Sekunden bis zu maximal 10 Minuten und hören von allein wieder auf.
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Muskelkrämpfen:
- Häufig in der Nacht oder in Ruhe: Muskelkrämpfe kommen besonders oft vor, wenn man sich entspannt oder schläft. Das passiert bei etwa 60-80 % der Betroffenen.
- Besonders häufig in den Beinen: Am häufigsten treten Muskelkrämpfe in den Waden oder im Fuß auf. Diese Beschwerden haben etwa 70-80 % der Betroffenen.
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Schmerzen nach dem Krampf: Nach dem Krampf kann der Muskel weiterhin schmerzen oder empfindlich sein. Das betrifft etwa 30-40 % der Betroffenen.
- Bewegungseinschränkungen: Nach einem Krampf kann es vorübergehend schwer sein, den betroffenen Muskel zu bewegen. Dies ist bei etwa 20-30 % der Patienten der Fall.
- Probleme mit dem Schlaf: Wenn man oft nachts Krämpfe hat, kann das den Schlaf stören. Etwa 20-30 % der Betroffenen berichten davon.
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Müdigkeit
- Unruhe
- Gefühl von Schwäche in der betroffenen Körperregion
Beachte: Falls die Krämpfe häufig am Rumpf, den Armen oder den Oberschenkeln auftreten, sollte der Patient zur weiteren Abklärung beim Neurologen vorgestellt werden (Muskelerkrankung?).
Spasmus
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf einen Spasmus und werden oft zuerst bemerkt:
- Dauerhafte Muskelanspannung (tonischer Spasmus): Der betroffene Muskel bleibt für eine längere Zeit angespannt, was mehrere Minuten anhalten kann. Diese anhaltende Muskelanspannung ist typisch bei etwa 60-70 % der Betroffenen.
- Rhythmische Muskelbewegungen (klonischer Spasmus): Der Muskel zieht sich unwillkürlich und rhythmisch zusammen und entspannt sich wieder. Dies geschieht in schneller Folge und ist bei etwa 30-40 % der Betroffenen zu beobachten.
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild des Spasmus:
- Wiederkehrende Muskelkrämpfe: Der betroffene Muskel bzw. die Muskelgruppen zieht sich immer wieder zusammen, oft in regelmäßigen Abständen (klonische Spasmen). Dies ist ein häufiges Symptom bei etwa 30-40 % der Patienten.
- Länger andauernde Muskelanspannung: Die Muskeln sind oft für mehrere Minuten angespannt, was bei etwa 50-60 % der Betroffenen vorkommt (tonische Spasmen).
- Betroffene Muskeln: Am häufigsten treten Spasmen im Gesicht (z. B. Augenlid), an den Armen oder Beinen auf. Dies kann je nach Erkrankung unterschiedlich sein.
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Schmerzen: Der betroffene Muskel kann während und nach dem Spasmus schmerzen. Diese Beschwerden treten bei etwa 20-30 % der Betroffenen auf.
- Bewegungseinschränkungen: Nach einem Spasmus ist es oft schwer, den betroffenen Muskel zu bewegen. Diese Probleme haben etwa 20-30 % der Patienten.
- Müdigkeit und Erschöpfung: Nach mehreren Spasmen fühlt man sich oft erschöpft oder müde. Diese Erschöpfung tritt bei etwa 30-40 % der Betroffenen auf.
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Schwächegefühl
- Unruhe
- Konzentrationsprobleme
Klonus
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf einen Klonus und werden oft zuerst bemerkt:
- Rhythmisches Muskelzucken: Der betroffene Muskel zieht sich immer wieder schnell zusammen und entspannt sich wieder. Dies geschieht in schneller Folge und kann mehrere Sekunden bis Minuten dauern. Diese Zuckungen haben fast alle Betroffenen.
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Spastische Lähmungen: Klonus tritt oft zusammen mit spastischen Lähmungen auf, z. B. bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ca. 30-50 % der Betroffenen).
- Muskelschmerzen: Nach einem längeren Zucken kann der betroffene Muskel schmerzen oder sich angespannt anfühlen. Das betrifft etwa 20-30 % der Betroffenen.
- Erschöpfung: Nach mehreren Episoden von Klonus fühlen sich viele Patienten müde oder erschöpft (ca. 30 %).
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Schwächegefühl
- Unruhe
- Konzentrationsprobleme
Nach der Dauer des Klonus kann man zwei Formen des klonischen Spasmus unterscheiden:
- Unerschöpfbarer Klonus (langanhaltendes Zucken): Das Muskelzucken hört nicht auf, solange ein auslösender Reiz besteht, z. B. wenn eine Sehne gedehnt wird. Dies tritt häufig bei schweren neurologischen Erkrankungen auf (bei ca. 50-70 % der Betroffenen).
- Erschöpfbarer Klonus (kurzzeitiges Zucken): Das Muskelzucken hört nach kurzer Zeit von selbst auf. Wenn die Zuckungen nur auf einer Seite stärker sind, kann das ein Anzeichen für eine Erkrankung sein. Dies betrifft etwa 20-30 % der Patienten.
Spastik
Leitsymptom
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Spastik und werden oft zuerst bemerkt:
- Starke Muskelanspannung: Die betroffenen Muskeln sind dauerhaft angespannt und lassen sich nur schwer dehnen. Besonders bei schnellen Bewegungen spürt man einen starken Widerstand in den Muskeln. Das ist bei allen Patienten mit Spastik der Fall.
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der Spastik:
- Muskelparese (Lähmungen der Muskeln): Die Muskeln können oft nicht richtig bewegt werden, weil sie sich nicht entspannen können. Das betrifft etwa 60-80 % der Betroffenen.
- Gesteigerte Reflexe: Bei Berührung oder Dehnung reagieren die Muskeln übermäßig stark, was z. B. dazu führt, dass der Fuß nach oben zeigt, wenn man über die Fußsohle streicht. Diese Reflexe treten bei etwa 50-70 % der Betroffenen auf.
- Langsame Bewegungen: Besonders, wenn die Muskelspannung sehr hoch ist; betrifft etwa 40-60 %
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Schmerzen: Besonders wenn die Muskeln lange angespannt bleiben oder in einer ungünstigen Position sind; etwa 30-50 % der Betroffenen
- Verkürzungen der Muskeln (Kontrakturen): Wenn die Muskeln ständig angespannt sind, können sie sich verkürzen und Gelenke in eine falsche Position ziehen. Das betrifft etwa 20-30 % der Patienten.
- Müdigkeit und Erschöpfung: Durch die ständige Anspannung fühlen sich viele Betroffene müde und erschöpft. Dies tritt bei etwa 30-50 % der Betroffenen auf.
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Unruhe
- Schlafprobleme
- Konzentrationsschwierigkeiten