Globusbeschwerden (Kloßgefühl) – Einleitung

Globusbeschwerden äußern sich als dauerhaftes, nahrungsunabhängiges Kloß- oder Fremdkörpergefühl im Hals bzw. Rachen. Das leere Schlucken oder Schlucken von Speichel wird als unangenehm, teils schmerzhaft empfunden. Der Begriff "Globus" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Kugel" oder "Klumpen".

Synonyme und ICD-10: Globusgefühl; Globussyndrom; Globus hystericus; Globus pharyngis; Engegefühl im Hals; Kloßgefühl; ICD-10-GM F45.8: Sonstige somatoforme Störungen)

Ursachen

  • Organische Ursachen:
    • Anatomische Veränderungen:
      • Vergrößerte Schilddrüse (Struma)
      • Tumoren im Halsbereich
      • Zysten oder Polypen
    • Entzündungen:
      • Pharyngitis (Rachenentzündung)
      • Laryngitis (Kehlkopfentzündung)
      • Tonsillitis (Mandelentzündung)
    • Refluxkrankheit (GERD):
      • Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre
    • Allergien:
      • Allergische Reaktionen im Halsbereich
  • Funktionelle Störungen:
    • Muskelverspannungen im Halsbereich:
      • Spannungen in den Muskeln des Halses und des oberen Rückens
    • Funktionelle Schluckstörungen:
      • Dysphagie ohne klare organische Ursache
  • Psychogene Ursachen:
    • Stress und Angstzustände:
      • Psychische Belastungen und stressige Lebenssituationen
    • Psychosomatische Störungen:
      • Somatoforme Störungen und Depressionen

Formen der Globusbeschwerden

  • Primäre Globusbeschwerden:
    • Ohne erkennbare organische Ursache
    • Oft psychogen oder funktionell bedingt
  • Sekundäre Globusbeschwerden:
    • Aufgrund einer identifizierbaren organischen Ursache wie z.B. anatomische Veränderungen oder entzündliche Prozesse

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend im mittleren Lebensalter auf.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Globusbeschwerden können intermittierend oder kontinuierlich auftreten.
  • Patienten empfinden oft einen erheblichen Leidensdruck.
  • Symptome können mit Beeinträchtigungen der Atmung und Nahrungsaufnahme assoziiert werden.

Prognose

  • Günstig bei identifizierbaren und behandelbaren organischen Ursachen.
  • Weniger günstig bei funktionellen oder psychogenen Ursachen, insbesondere wenn keine spezifische Therapie verfügbar ist.
  • Abklärung notwendig:
    • Erforderlich zur Beurteilung der Dignität (gutartig oder bösartig) bei morphologischen Veränderungen.
    • Psychologische Unterstützung bei psychogenen Ursachen kann hilfreich sein.