Gehirnerschütterung (Commotio cerebri) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Commotio cerebri (Gehirnerschütterung) hinweisen:

Leitsymptome

  • Unmittelbare Bewusstlosigkeit nach einem Trauma; maximal 60 Minuten; danach Bewusstseinstrübung
  • Cephalgie (Kopfschmerzen)
  • Vertigo* (Schwindel)
  • Gastrointestinale Beschwerden (Nausea (Übelkeit), Erbrechen)
  • Kreislaufregulationsstörungen
  • Amnesie, retro- und antegrade ‒ zeitlich vor und nach dem auslösenden Ereignis liegende Amnesie (Gedächtnisstörung)
  • Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
  • Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis)

Weitere Hinweise

  • In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass Kinder, die eine Gehirnerschütterung hatten und im Rahmen der Eingangsuntersuchung Auffälligkeiten im Sinne einer vestibulären Dysfunktion (vestibulookulärer Reflexstörungen oder Auffälligkeiten beim Tandem-Gang) zeigten, längere Zeit benötigten, bis sie wieder die Schule besuchen konnten (durchschnittlich 59 versus 6 Tage). Eine vollständige Symptomfreiheit erlangte diese Gruppe wesentlich später als Kinder ohne vestibuläre Störung nach dem Trauma (106 versus 29 Tage). Des Weiteren schnitten die Kinder mit vestibulären Symptomen auch bei neurologischen Tests schlechter ab und benötigten einen längeren Zeitraum, bis ihre kognitiven Beeinträchtigungen überwunden waren [1].
  • Kleinkinder haben nach einer Gehirnerschütterung noch mindestens 3 Monate lang ein erhöhtes Risiko für postkommotionelle Syndrome (z. B. Kopfschmerzen, Schwindel oder leichten psychischen Auffälligkeiten) [2].

Literatur

  1. Corwin D et al.: Vestibular Deficits following Youth Concussion. JPEDS 2015; online 6. März 2015
  2. Dupont D et al.: Postconcussive Symptoms After Early Childhood Concussion JAMA Netw Open. 2024;7(3):e243182. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.3182