Essbrechsucht (Bulimia nervosa) – Medikamentöse Therapie
Therapieziele
- Verbesserung der Symptomatik
- Vermeiden von Komplikationen bzw. Folgeerkrankungen
Therapieempfehlungen
- Patienten mit einer Bulimia nervosa (BN) sollten nach Möglichkeit immer ambulant behandelt werden.
- Eine Verbesserung der Symptomatik durch medikamentöse Therapie ist möglich.
- Die BN kann grundsätzlich nicht allein medikamentös behandelt werden. Es muss immer gleichzeitig eine Psycho- und Ernährungstherapie durchgeführt werden.
Beachte: Das Behandlungsverfahren der ersten Wahl ist bei Erwachsenen sowie bei Kindern und Jugendlichen die Psychotherapie. - Psychosoziale Integration: Darunter versteht man vor allem die (Wieder-) Eingliederung in die Schule. Außerdem zählt die Integration in Gruppen Gleichaltriger dazu, um die soziale Isolation aufzuheben.
- Bei bestehender Angst- oder Zwangssymptomatik: ggf. Fluoxetin (Selective Serotonin Reuptake Inhibitor, SSRI)
- Siehe auch unter "Weitere Therapie".
Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)
Geeignete diätetische Lebensmittel zur Versorgung mit Energie sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:
- Vitamine (A, C, E, D3, K, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
- Mineralstoffe (Calcium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor)
- Spurenelemente (Chrom, Eisen, Fluorid, Jod, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink)
- Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Alpha-Linolensäure (ALA), Omega-6-Fettsäuren: Linolsäure)
Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
Leitlinien
- S3-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Essstörungen. (AWMF-Registernummer: 051 - 026), Mai 2018 Langfassung