Epilepsie – Prävention

Zur Prävention der Epilepsie muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Mikronährstoffmangel: Ein Mangel an Vitalstoffen wie Magnesium oder B-Vitaminen kann das Risiko für Anfälle erhöhen.
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol: Übermäßiger Konsum und Entzug von Alkohol erhöhen die Anfallsgefahr.
    • Nikotin aus E-Zigaretten: Eine akute Überdosierung von Nikotin (über 50 mg/ml, wie in den USA erhältlich) kann tonisch-klonische Anfälle auslösen [1].
  • Drogenkonsum
    • Illegale Substanzen wie Kokain oder Amphetamine können epileptische Anfälle begünstigen.
  • Schlafqualität
    • Schlafdeprivation: Mangel oder Entzug von Schlaf ist ein bekannter Trigger für epileptische Anfälle.
  • Medikamente
    • Medikamentenentzug: Abrupter Abbruch bestimmter Medikamente (z. B. Antidepressiva oder Beruhigungsmittel) kann Anfälle auslösen.

Umweltbedingte Risikofaktoren

  • Intoxikationen (Vergiftungen)
    • Stroboskoplicht in Clubs: Lichtempfindliche Epileptiker sollten Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Anfälle zu vermeiden.
  • Radiologische Kontrastmittel: Diese können bei bestimmten Patienten das Risiko für Anfälle erhöhen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Regelmäßige Schlafhygiene: Feste Schlafenszeiten und ausreichender Schlaf fördern die Stabilität des Nervensystems.
  • Vermeidung von Auslösern: Lichtempfindliche Patienten sollten bekannte Trigger wie Flackerlicht meiden.
  • Ausgewogene Ernährung: Reich an Mikronährstoffen, insbesondere Magnesium und Vitamin B6.
  • Maßvoller Umgang mit Genussmitteln: Begrenzung des Alkohol- und Nikotinkonsums.
  • Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Meditation oder progressive Muskelentspannung.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit einem erhöhten Risiko für Epilepsie, um die Manifestation oder Progression der Erkrankung zu verhindern.

  • Früherkennung
    • Regelmäßige neurologische Untersuchungen bei Verdacht auf erhöhte Anfallsbereitschaft.
    • EEG-Diagnostik bei Patienten mit neurologischen Symptomen.
  • Therapeutische Maßnahmen
    • Einsatz antikonvulsiver Medikamente zur Senkung der Anfallsfrequenz.
    • Ketogene Ernährung als unterstützende Therapie.
  • Individuelle Beratung
    • Aufklärung über Triggerfaktoren und Anpassung des Lebensstils.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention fokussiert auf die langfristige Kontrolle und Vermeidung von Folgekomplikationen bei bestehender Epilepsie.

  • Langzeitbetreuung
    • Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der antikonvulsiven Therapie.
    • Interdisziplinäre Betreuung durch Neurologen, Ernährungsberater und Psychologen.
  • Rehabilitation
    • Ergotherapie und Physiotherapie zur Förderung der Alltagsbewältigung.
    • Psychosoziale Unterstützung für Patienten und Angehörige.
  • Nachsorge
    • Selbstmanagement-Programme zur Förderung der Eigenverantwortung.
    • Unterstützung durch Selbsthilfegruppen.

Literatur

  1. Safety Reporting Portal