Depression – Medizingerätediagnostik
Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Kardiovaskuläre Diagnostik
- Belastungs-EGK (Elektrokardiogramm bei Belastung, das heißt unter körperlicher Aktivität/Belastungsergometrie)
- Kardio-Computertomographie (Kardio-CT) – Früherkennung von Koronargefäßverkalkungen
- Dopplersonographie der hirnversorgenden Gefäße
- Magnetresonanztomographie (MRT; computergestütztes Schnittbildverfahren (mittels magnetischer Felder, das heißt ohne Röntgenstrahlung); besonders gut geeignet bei Veränderungen des Rückenmarks und des Gehirns) – Patienten mit Depressionen haben in ihrem Gehirn eine verringerte Konzentration des Botenstoffes GABA – Gamma-Amino-Buttersäure –, dieses kann durch Anlegen eines Magnetfeldes mit einem Kernspintomographen sichtbar gemacht werden (Methode ist noch im Stadium der Evaluierung)
- Positronenemissionstomographie (PET; Verfahren der Nuklearmedizin, mit dem die Erstellung von Schnittbildern lebender Organismen durch die Visualisierung der Verteilungsmuster schwach radioaktiver Substanzen ermöglicht wird) – Der Glucoseverbrauch in der Insula hat Einfluss auf die Wirkung einer Therapie einer schweren Depression [1]:
- verminderter Glucoseverbrauch in der Insula im Vergleich zum restlichen Großhirn → guten Erfolgschancen mit einer kognitiven Verhaltenstherapie (KVT)
- gesteigerter Glucoseverbrauch in der Insula → gute Erfolgschancen mit Antidepressiva
- Polysomnographie (Schlaflabor; Messung verschiedener Körperfunktionen im Schlaf, die Auskunft über die Schlafqualität geben) – Ausschluss einer Schlafapnoe; bei einer Therapieresistenz sollte die mögliche Ursache einer Schlafapnoe berücksichtigt werden.
Hinweis: In einer Studie hatten 14 % der Patienten mit einer Major Depression eine bisher nicht diagnostizierte Schlafapnoe (Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) > 10 ) [2].
Weitere Hinweise
- Eine computergestützte Analyse der EEG-Ableitungen könnte möglicherweise zukünftig vorhersagen, ob ein Patient mit Major-Depression auf eine medikamentöse Therapie anspricht. Ein dafür entwickelter Algorithmus war in der Lage, jene Patienten zu identifizieren, bei denen es unter einer 8-wöchigen Therapie mit Sertralin (Antidepressivum aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Selective Serotonin Reuptake Inhibitor, SSRI)) zu einer Besserung kam [3].
Literatur
- McGrath CL, Kelley ME, Holtzheimer PE, Dunlop BW, Craighead WE, Franco AR, Craddock RC, Mayberg HS: Toward a Neuroimaging Treatment Selection Biomarker for Major Depressive Disorder. JAMA Psychiatry. 2013 Jun 12:1-9. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2013.143.
- McCall WV et al.: Prevalence of obstructive sleep apnea in suicidal patients with major depressive disorder. Journal of Psychiatric Research Volume 2019;116:147-150 doi: https://doi.org/10.1016/j.jpsychires.2019.06.015
- Wu W et al.: An electroencephalographic signature predicts antidepressant response in major depression. Nature Biotechnology 10 February 2020