Demenz – Körperliche Untersuchung

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung)
      • Haut und Schleimhäute
    • Auskultation (Abhören) des Herzens [wg. Differentialdiagnosen: chronische Herzinsuffizienz (chronische Herzschwäche), Herzrhythmusstörungen]
    • Auskultation (Abhören) der Lunge [wg. Differentialdiagnosen: chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Lungeninsuffizienz (Unfähigkeit der Lunge, ausreichend Sauerstoff zur Verfügung zu stellen)]
  • Ggf. augenärztliche Untersuchung Sehtest
  • Ggf. HNO-ärztliche Untersuchung – Hörprüfung
  • Neurologische Untersuchung inklusive der motorischen und sensiblen Funktionsprüfung
    Beachte: Für eine primär neurodegenerative Erkrankung sprechen axialer Rigor (Muskelstarre), haftender, kleinschrittiger Gang, Störungen der vertikalen Okulomotorik (Augenbewegung), dystone Bewegungsstörungen und Myoklonien (kurze unwillkürliche Zuckungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen).
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    wg. Differentialdiagnosen:
    • Alzheimer-Demenz
    • Chorea-Huntington (genetisch-bedingte neurologische Erkrankung mit zunehmendem Abbau der Hirnmasse)
    • Enzephalitis (Gehirnentzündung)
    • Hirntumoren
    • Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Krankheit (das Gehirn betreffende Erkrankung, die in Zusammenhang mit BSE gebracht wird)
    • Hallervorden-Spatz-Syndrom (genetisch-bedingte neurologische Erkrankung mit geistiger Retardierung und frühem Tod)
    • Hirnabszess (abgekapselte Eiteransammlung im Gehirn)
    • Hirnmetastasen
    • Leigh-Enzephalomyelopathie (genetisch-bedingte neurologische Erkrankung des frühen Säuglingsalters)
    • Leukodystrophie (Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch Stoffwechselstörungen gekennzeichnet ist)
    • Meningoenzephalitis (kombinierte Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und der Hirnhäute (Meningitis))
    • Morbus Parkinson
    • Multiinfarktdemenz (Demenz aufgrund von Hirnschäden nach mehreren Schlaganfällen)
    • Multiple Sklerose (MS) (neurologische Erkrankung, die zu Lähmungen führen kann)
    • Multisystematrophie (neurologische Erkrankung, die mit einem Parkinsonismus einhergeht)
    • Normaldruckhydrocephalus (Hirnveränderungen durch Verminderung der Hirnsubstanz und gleichzeitiger Vermehrung des Liquors (Nervenwasser))
    • Progressive multifokale Enzephalopathie (Hirnveränderungen, die durch das Papovavirus hervorgerufen wird)
    • Progressive supranukleäre Lähmung (neurologische Erkrankung, die mit einer Demenz einhergeht)
    • Subakute sklerosierende Panenzephalitis (meist durch eine Maserninfektion hervorgerufene generalisierte Enzephalitis (Gehirnentzündung))
    • Wernicke-Enzephalopathie (Synonyme: Wernicke-Korsakow-Syndrom; engl.: Wernicke's encephalopathy) – degenerative enzephaloneuropathische Erkrankung des Gehirns im Erwachsenenalter; klinisches Bild: hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS) mit Gedächtnisverlust, Psychose, Verwirrtheit, Apathie sowie Gang- und Standunsicherheit (zerebelläre Ataxie) und Augenbewegungsstörungen/Augenmuskellähmungen (horizontaler Nystagmus, Anisokorie, Diplopie)); Vitamin-B1-Mangel (Thiamin-Mangel)]
  • Psychiatrische Untersuchung
    [wg. Differentialdiagnosen:
    • Alkoholabhängigkeit
    • Depression
    • Neurosen
    • Schizophrenie]
    [wg. möglicher Folgeerkrankungen:
    • Depression
    • Halluzinationen
    • Insomnie (Schlafstörungen)
    • Wahnvorstellungen]
  • Gesundheitscheck 

In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.