Chorea Huntington – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Chorea Huntington hinweisen:

Leitsymptome
Diese Frühsymptome lenken den Verdacht auf Chorea Huntington und treten typischerweise zuerst auf:

  • Unwillkürliche Bewegungen (Choreatische Hyperkinesen): Unkontrollierbare, schnelle Bewegungen der Arme und Beine, die unwillkürlich auftreten und oft als Erstes bemerkt werden. Diese Bewegungen sind ein charakteristisches Merkmal von Chorea Huntington.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Frühsymptome prägen das klinische Bild von Chorea Huntington:

  • Persönlichkeitsveränderungen: Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit, die von Freunden und Familie oft frühzeitig bemerkt werden; betrifft 50-70 % der Fälle
  • Konzentrationsschwächen: Probleme, sich zu konzentrieren und aufmerksam zu bleiben, was den Alltag beeinträchtigen kannbetrifft 60-80 % der Fälle
  • Koordinationsstörungen: Schwierigkeiten bei der Ausführung koordinierter Bewegungen, die zu Unsicherheiten und Stürzen führen könnenbetrifft 50-70 % der Patienten
  • Psychische Störungen: Depressionen oder andere psychische Probleme, die oft zusammen mit den körperlichen Symptomen auftreten; bei 40-60 % der Betroffenen

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Frühsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Angststörungen: Gefühle von Angst und Unruhe, die sich im Alltag bemerkbar machen; bei 30-50 % der Fälle
  • Schlafstörungen (Insomnie): Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen; bei 20-40 % der Patienten

Spätsymptome
Diese Symptome treten im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit auf:

  • Demenz: Fortschreitender Verlust der geistigen Fähigkeiten, einschließlich Gedächtnis und Orientierung; bei annähernd allen Betroffenen
  • Depression: Tiefe Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, die schwerwiegender sein können als die psychischen Störungen in den frühen Stadien; bei 50-70 % der Fälle
  • Sprechstörungen (Dysarthrie): Schwierigkeiten, klar und deutlich zu sprechen; bei 70-90 % der Fälle
  • Muskelstarre (Rigidität): Eine zunehmende Steifheit der Muskeln, die Bewegungen erschwert; bei 60-80 % der Patienten

Warnzeichen (red flags) [1]

  • Ethnische Herkunft des Patienten – europäische Herkunft
  • Das Vorliegen eines atypischen Gangmusters oder einer atypischen Augenbewegung.
  • Das gemeinsame Auftreten von zerebellären (das Kleinhirn betreffend) Abnormalitäten und Anfällen.
  • Eine atypische Progredienz (Fortschreiten) der Krankheit.

Literatur

  1. Martino D: The differential diagnosis of Huntington's disease-like syndromes: 'red flags' for the clinician. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 2013 Jun; 84 (6): 650-6