Autismus – Weitere Therapie
Die Eltern sollten so früh wie möglich – schon bevor eine gesicherte ASS-Diagnose vorliegt – in die Therapie mit einbezogen werden.
Zur Verbesserung der Versorgung und mit dem Ziel, die zeitnahe und korrekte Diagnostik zu erleichtern, soll nach Stufenkonzept vorgegangen werden (Konsensbasierte Empfehlung) [S3-Leitlinie]:
- Bei Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung soll zunächst eine zeitnahe, orientierende Abklärung unter Verwendung von validen, altersspezifischen Screening-Instrumenten sowie der Durchführung einer orientierenden klinischen Evaluation vorgenommen werden.
- Bei Erhärtung des Verdachts soll die Person an eine auf Autismus-Spektrum-Störungen spezialisierte Stelle überwiesen werden, die eine vollständige Diagnostik und Differentialdiagnostik gewährleisten kann..
Eine ursächliche Therapie ist nicht möglich!
Autistische Kinder sollten frühzeitig gefördert werden.
Autistische Erwachsene sollten am Ausbildungs- oder Arbeitsplatz angeleitet werden zur Selbststrukturierung, zum eigenständigen Arbeiten und zur sozialen Interaktion mit Kollegen sowie im Umgang mit Vorgesetzten.
Allgemeine Maßnahmen
- Normalgewicht anstreben!
Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm- BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
- BMI-Rechner – ermitteln Sie unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
Da Menschen mit Autismus die sozialen Basisfertigkeiten beherrschen, sind diese für Gruppentherapien gut geeignet.
Weitere Maßnahmen sind:
- Heilpädagogische Behandlung
- Logopädische Behandlung
- Ergotherapie
- Musiktherapie
- Spieltherapie
- Verhaltenstherapie
Psychotherapie
- Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) wg. komorbider Störungsbilder (z. B. Angststörung, Zwangsstörung) und sekundärer Symptome, welche eine Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) begleiten können.
- bei älteren Kindern und Jugendlichen auch eine zeitlich begrenzte Gruppentherapie über drei bis sechs Monate zur Förderung der sozialen Interaktion [S3-Leitlinie]
- Gruppentherapeutische Interventionen – für Erwachsene zur Behandlung von ASS
- Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.
Komplementäre Behandlungsmethoden
- Die aktuelle S3-Leitlinie hält nachfolgende Methoden bei Kleinkindern und Kindern im Vorschulalter für nicht ausreichend wirksam:
- reine Elterntrainings
- kognitives Computer bzw. iPad-basiertes Training
- tiergestützte Therapien
Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht!
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de - Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus
Rothenbaumchaussee 15
20148 Hamburg
Tel: 040/5115604, Fax: 040/5110813, Internet: http://www.autismus.de, E-Mail: info@autismus.de
Leitlinien
- S3-Leitlinie: Autismus-Spektrum-Störungen im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter Teil 1: Diagnostik . (AWMF-Registernummer: 028-018), April 2016 Langfassung
- S3-Leitlinie: Autismus-Spektrum-Störungen im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter Teil 2: Therapie (AWMF-Registernummer: 028-047), März 2021 Kurzfassung Langfassung