Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) – Prävention
Zur Prävention der auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Mikronährstoffmangel – Ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) und Vitaminen wie B12 kann die neurologische Entwicklung negativ beeinflussen und das Risiko für AVWS erhöhen.
- Genussmittelkonsum
- Alkoholkonsum in der Schwangerschaft – Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kann die fetale Gehirnentwicklung beeinträchtigen und das Risiko für AVWS erhöhen.
- Psycho-soziale Situation
- Chronischer Stress bei Eltern oder Kind – Kann zu Entwicklungsverzögerungen und Beeinträchtigungen der auditiven Verarbeitung führen.
Umweltbelastungen – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Lärmbelastung in der frühen Kindheit – Chronische Lärmbelastung kann die auditive Verarbeitung und Wahrnehmung beeinträchtigen.
- Toxische Substanzen – Exposition gegenüber toxischen Stoffen wie Blei oder Quecksilber kann die neurologische Entwicklung negativ beeinflussen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Frühe Förderung
- Hör- und Sprachförderung – Regelmäßige Sprach- und Hörübungen können die auditive Verarbeitung bei Kindern stärken.
- Gesunde Ernährung
- Omega-3-Fettsäuren – Eine ausreichende Zufuhr von Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure unterstützt die neurologische Entwicklung.
- Vitamine der B-Gruppe – Insbesondere B12 und Folsäure sind essenziell für die Gehirnentwicklung.
- Vermeidung von Risikofaktoren
- Kein Alkohol während der Schwangerschaft – Der völlige Verzicht auf Alkohol kann das Risiko für Entwicklungsstörungen beim Kind deutlich senken.
- Stressbewältigung – Entspannungsübungen und psychosoziale Unterstützung können die Belastungen für Eltern und Kind reduzieren.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung von AVWS zu ermöglichen, um langfristige Entwicklungsverzögerungen zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Audiometrie – Tests zur Überprüfung der Hörschärfe und Verarbeitung.
- Sprachverarbeitungstests – Spezifische Verfahren zur Erfassung der Sprachverarbeitung im Gehirn.
- Neurologische Untersuchung – Ausschluss anderer neurologischer Erkrankungen.
- Therapeutische Maßnahmen bei ersten Anzeichen
- Logopädie – Sprachtherapie zur Verbesserung der auditiven Verarbeitung und Sprachfähigkeiten.
- Hörtraining – Spezielle Programme zur Förderung der auditiven Wahrnehmung.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, bestehende Einschränkungen durch AVWS zu minimieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
- Langzeittherapie
- Individuell angepasste Hörhilfen – Zur Verbesserung der auditiven Wahrnehmung.
- Weiterführende Logopädie – Regelmäßige Sprachförderung zur Unterstützung der Kommunikationsfähigkeiten.
- Pädagogische Unterstützung
- Schulische Förderung – Einsatz von speziellen Lernprogrammen und unterstützenden Technologien.
- Psychologische Betreuung – Unterstützung bei sozialen und emotionalen Herausforderungen.
- Rehabilitation und Nachsorge
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen – Überwachung des Entwicklungsfortschritts.
- Elternschulungen – Information und Training für Eltern zur optimalen Förderung ihrer Kinder.