Vulvovaginale Atrophie/Genitales Menopausensyndrom – Prävention
Zur Prävention der Vulvovaginalen Atrophie/des Urogenitalen Menopausensyndroms muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
Urethra/Blase
- Unzureichende Flüssigkeitsaufnahme – je besser die Harnblase „gespült“ wird, desto seltener ist sie entzündet
- Benutzung von Scheidendiaphragmen (Scheidenpessare; mechanisches Mittel zur Empfängnisverhütung) und Spermiziden (Spermien-abtötende Mittel) – hierdurch wird die normale bakterielle vaginale Flora verändert, sodass es zu einem Anstieg des Bakteriums E. coli – Escherichia coli – in der Vagina kommen kann, was mit einem erhöhten Risiko für eine Zystitis verbunden ist
- Sexuelle Aktivität:
- durch Koitus Geschlechtsverkehr) können Bakterien in die Blase gelangen und eine Zystitis (Blasenentzündung) verursachen (= zeitnaher Geschlechtsverkehr). Eine Miktion postkoital (Wasserlassen nach dem Geschlechtsverkehr) kann das Risiko vermindern, da hierdurch evtl. vorhandene Bakterien wieder ausgespült werden. Weiterhin sollte der männliche Partner auf eine ausreichende Hygiene achten
- nach den Flitterwochen durch häufigen Geschlechtsverkehr ("Honeymoon-Zystitis"); häufige Symptome dabei sind Algurie, Dysurie und Pollakisurie
- Mangelnde Hygiene – aber auch übertriebene Hygiene
- Tragen von feuchter Badebekleidung über längere Zeit, kalte Zugluft
Vulva/Vagina
- Geschlechtsverkehr (z. B. Wechsel von vaginalem zu analem oder oralem Koitus; orogenitale Kontakte)
- Übertriebene Intimhygiene
- Intrauterinspirale (IUP; Spirale)
- Promiskuität (sexueller Kontakte mit relativ häufig wechselnden verschiedenen Partnern)
Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring