Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom) – Weitere Therapie
Allgemeine Maßnahmen
- Beachtung der allgemeinen Hygienemaßnahmen!
- Genitalhygiene
- Einmal am Tag sollte der Genitalbereich mit einem pH-neutralen Pflegemittel gewaschen werden. Mehrmaliges tägliches Waschen mit Seife, Intimlotion oder Desinfektionsmittel zerstört den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Reines Wasser trocknet die Haut aus, häufiges Waschen reizt die Haut.
- Es empfiehlt sich die Verwendung von Einmalwaschlappen.
- Duschen ist besser als Baden (Aufweichen der Haut)
- Haare separat waschen, um ein Benetzen der Vulva (äußere Genitale) mit dem Shampoo zu vermeiden.
- Trocknen der Haut tupfend mit einem weichen, saugfähigen Handtuch oder einem weit weg gehaltenen kühlen Haartrockner.
- Anziehen der Unterwäsche erst bei absolut trockener Haut.
- Die Unterwäsche sollte täglich gewechselt werden und atmungsaktiv sein (Baumwollmaterialien).
- Luftundurchlässige Synthetikmaterialien schaffen einen idealen Nährboden für Krankheitserreger.
- Verwendung von einfachem, nicht-farbigem Toilettenpapier
- Verwendung nicht parfümierter Damenbinden oder Slipeinlagen
- Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
- Begrenzter Alkoholkonsum (Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
- Normalgewichts anstreben bzw. erhalten!
Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm bzw. Programm für Untergewichtige- BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
- Unterschreitung der BMI-Untergrenze (ab dem 19. Lebensjahr: 19; ab dem 25. Lebensjahr: 20; ab dem 35. Lebensjahr: 21; ab dem 45. Lebensjahr: 22; ab dem 55. Lebensjahr: 23; ab dem 65. Lebensjahr: 24) → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige.
- Vermeidung psychosozialer Belastungen:
- Mobbing
- Seelische Konflikte
- Soziale Isolation
- Stress
Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren
- Leservaporisation (Verdampfung) bei HPV-induzierter high-grade VaIN (vaginale intraepitheliale Neoplasie/Krebsvorstufe des Vaginalkarzinoms) bei Lokalisation der Läsion im unteren und mittleren Drittel sowie Scheidenblindsack
Impfungen
Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten:
- COVID-19-Impfung
- Grippe-Impfung
- Herpes zoster-Impfung wg. Personen ≥ 50 Jahre bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grundkrankheit (hier: Tumorerkrankung)
- Pneumokokken-Impfung
Beachte: Immunsupprimierte sollten sequentiell mit dem 13-valenten Konjugatimpfstoff PCV13 und sechs bis zwölf Monate später mit dem 23-valenten Polysaccharidimpfstoff PPSV23 gegen Pneumokokken geimpft werden.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Regelmäßige ärztliche Nachsorgeuntersuchungen zur Früherkennung eines Rezidivs (Wiederauftreten der Erkrankung):
- Patientinnen mit high-grade VaIN (vaginale intraepitheliale Neoplasie) sollten wegen eines hohen Rezidivrisikos von 30 bis 70 % lebenslang an Kontrolluntersuchungen teilnehmen.
- Patienten mit Vaginalkarzinom sollte im ersten bis dritten Jahr vierteljährlich zur Nachsorgeuntersuchung kommen, ab dem vierten bis fünften Jahr halbjährlich und ab dem sechsten Jahr jährlich.
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der allgemeinen Erkenntnisse über die Ernährung bei einer Tumorerkrankung. Das bedeutet:
- nur begrenzt energiereiche Lebensmittel verzehren
- moderate Gesamtfettaufnahme
- wenig rotes Fleisch (Schwein, Rind, Lamm, Kalb) und Wurstwaren
- ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
- ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- Verzehr von geräucherten und gepökelten Nahrungsmitteln reduzieren, denn diese enthalten Nitrat oder Nitrit als Bestandteil des Pökelsalzes. Bei deren Zubereitung entstehen Verbindungen (Nitrosamine), die Risikofaktor für verschiedene Tumorerkrankungen sind.
- auf schadstoffbelastete Lebensmittel wie Innereien und Wildpilze verzichten
- keine angeschimmelten Lebensmittel essen
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Ernährung reich an: [die nachfolgenden Empfehlungen ergänzen um spezielle Empfehlungen]
- Vitaminen (A, C, D, E, Folsäure)
- Mineralstoffen
- Spurenelementen (Selen, Zink)
- Omega-3-Fettsäuren
- Sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Carotinoide, Polyphenole)
- Da die Erkrankung mit Entzündungsprozessen einhergeht, sollten Erkenntnisse in Bezug auf eine antiinflammatorische (entzündungshemmende) Ernährung auch Grundlage der Ernährung bei Scheidenkrebs sein. Siehe unter Ernährung bei „Subklinische Inflammation“.
- Ernährung reich an: [die nachfolgenden Empfehlungen ergänzen um spezielle Empfehlungen]
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können. - Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Sportmedizin
- Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
- Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Sportlercheck)
- Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.
Psychotherapie
- Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de - Krebsinformationsdienst KID, telefonischer Krebsinformationsdienst am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg
Mo-Fr 8-20.00; in türkischer Sprache Di, Mi, Don 18-20.00. Telefon: 06221-410121 - Deutsche Krebshilfe e. V.
Thomas-Mann-Str.40, Postfach 1467, 53111 Bonn
Telefon: 0228-72990-0, Fax: 0228-72990-11, E-Mail: deutsche@krebshilfe.de, Internet: www.krebshilfe.de - Deutsche Krebsgesellschaft und ihre Landesverbände, Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Paul-Ehrlich-Straße 41, 60596 Frankfurt/M.
Telefon: 069-6300960