Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom) – Strahlentherapie

Im FIGO-Stadium I (Fédération Internationale de Gynécologie et dʼObstétrique) kann die alleinige Brachytherapie (Radioquelle als Kurzdistanztherapie) bei kleinen und oberflächigen Läsionen ausreichend sein.

Im FIGO-Stadium II-IV gilt die Radiochemotherapie (RCT) als Standardverfahren:

  • Im Primärtumor sollte mindestens eine Strahlendosis von 7-85 Gy (Grey) zur Wirkung kommen.
  • Die inguinofemoralen als auch die pelvinen Lymphknoten werden, da keine sichere Korrelation zwischen Tumorlokalisation und Lymphabflussrichtung besteht, mitbestrahlt (ca. 50-56 Gy).
  • Verbesserung des 5‑Jahres-Überlebens von 24 auf 43 %

Weitere Hinweise

  • Die postoperative Strahlentherapie kann bei einem erhöhten Lokalrezidivrisiko (Wiederauftreten der Erkrankung am selben Ort) die lokale Kontrolle verbessern.
  • Die Hinzunahme der Brachytherapie kann zu einer besseren Krankheitskontrolle führen als eine alleinige perkutane Strahlentherapie.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Vaginalkarzinoms und seiner Vorstufen. (AWMF-Registernummer: 032-042), Oktober 2018 Kurzfassung Langfassung Dia-Version