Scheidenjuckreiz (Pruritus vulvae) – Medizingerätediagnostik
Pruritus vulvae (Vulvapruritus)
Obligate Medizingerätediagnostik bei Lokalbefund
- Phasenkontrastmikroskopie des Vaginalsekretes (Scheidensekret) – lebende, ungefärbte Zellen erscheinen im normalen Hellfeld-Mikroskop äußerst kontrastarm, diese werden durch das Phasenkontrastverfahren gut sichtbar dargestellt (s. u. Laborparameter 1. Ordnung)
Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Abdomensonographie (Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane) bzw. Vaginalsonographie (Ultraschalluntersuchung mittels einer Ultraschallsonde, die in die Scheide (Vagina) eingeführt wird) – zur Beurteilung der Genitalorgane
- Prokto- und Rektoskopie (Enddarm- und Mastdarmspiegelung) – bei genitoanalem Pruritus (Juckreiz im Bereich des Genitals und des Anus)
- Ggf. Computertomographie (CT)
- H2-Atemteste (Lactose-H2-Atemtest, Fructose-H2-Atemtest, ggf. auch Sorbit-H2-Atemtest) − zum Ausschluss von Lactose-, Fructose- oder Sorbitintoleranz bei genitalem Pruritus unklarer Genese.
Bei diesem Testverfahren wird vor Untersuchungsbeginn eine Ausgangsbestimmung der Wasserstoff-Konzentration der Ausatemluft vorgenommen; dann wird der Betroffene aufgefordert, den Testzucker (entweder eine Lactose-, Fructose oder Sorbitlösung) zu sich zu nehmen und im Anschluss daran wird über drei bis vier Stunden alle zehn Minuten die Wasserstoff-Konzentration in der Atemluft gemessen; weichen die gemessenen Werte mehr als 20 ppm (parts per million) vom Ausgangswert ab, so ist der Befund als pathologisch anzusehen. [obligat beim Hauptsymptom Meteorismus]
Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring