Scheidenentzündung (Vaginitis/Kolpitis) – Körperliche Untersuchung
Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:
- Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
- Inspektion (Betrachtung)
- Haut und Schleimhäute
- Bauchdecke und Inguinalregion (Leistenbereich)
- Inspektion (Betrachtung)
- Gynäkologische Untersuchung
- Inspektion
- Vulva (äußere, primäre Geschlechtsorgane der Frau) [ggf. Bläschen, Kratzspuren; ggf. Soorbeläge und Rötung, Ulkus (Geschwür), sonstige auffällige Hautveränderungen]
- Spekulumeinstellung:
- Vagina (Scheide)
- [bei Soor-Kolpitis: weißer, topfiger, geruchsamer Fluor (Ausfluss)
- bei Amin-Kolpitis: häufig grau-weißlicher, dünnflüssiger Fluor mit fischartigem Geruch
- bei Trichomonaden-Kolpitis: reichlich schaumiger, oft gelblicher, dünnflüssiger Fluor mit Brennen in der Scheide, übelriechend (fischartig durch Amine)
- Portio/Cervix uteri (Gebärmutterhals) [cervicaler Fluor durch z. B. Chlamydien, Gonorrhoe?] ggf. auch Entnahme eines Pap-Abstriches (z. B. nach einer Entzündungstherapie wg. pathologischer Zytologie/krankhafter Zellbefund)
- Vagina (Scheide)
- Palpation (bimanuell; Tastuntersuchung mit beiden Händen) der inneren Genitalorgane
- Cervix uteri (Gebärmutterhals)
- Uterus (Gebärmutter) [Normal: anteflektiert/nach vorne abgewinkelt, normalgroß, kein Druckschmerz]
- Adnexe (Anhangsgebilde des Uterus, d. h. das Ovar (Eierstock) und die Tuba uterina (Eileiter)) [Normal: frei]
- Parametrien (Beckenbindegewebe vor dem Gebärmutterhals bis zur Harnblase und beiderseits bis zur seitlichen Beckenwand) [Normal: frei]
- Beckenwände [Normal: frei]
- Douglas-Raum (taschenförmige Aussackung des Peritoneums (Bauchfell) zwischen Rektum (Mastdarm) hinten und Uterus (Gebärmutter) vorne) [Normal: frei]
- Inspektion
- Gesundheitscheck
In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.
Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring