Prämenstruelles Syndrom (PMS) – Prävention
Zur Prävention des prämenstruelles Syndroms (PMS) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – Ein Mangel an Vitamin B6, Magnesium und Calcium kann PMS-Symptome verstärken.
- Genussmittelkonsum
- Kaffee – Übermäßiger Koffeinkonsum wird mit Symptomen wie Reizbarkeit, Schlafstörungen und Nervosität assoziiert.
- Alkohol (> 20 g/Tag) – Kann PMS-Symptome verstärken und die hormonelle Regulation beeinträchtigen [1].
- Psycho-soziale Situation
- Psychische Faktoren – Frauen mit neurotischen Reaktionen, chronischem Stress oder belastenden Beziehungen haben ein höheres Risiko für PMS.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährung
- Ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen wie Vitamin B6, Magnesium und Calcium.
- Entzündungshemmende Ernährung mit Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Omega-3-Fettsäuren.
- Genussmittelkonsum
- Reduktion des Koffein- und Alkoholkonsums, um nervliche und hormonelle Belastungen zu verringern.
- Bewegung und Stressmanagement
- Regelmäßige körperliche Aktivität (z. B. moderates Ausdauertraining) zur Verbesserung des Hormonhaushalts und Stressabbau.
- Stressreduktion durch Yoga, Meditation oder Achtsamkeitstraining.
- Schlafhygiene
- Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus und Vermeidung von Schlafmangel zur Stabilisierung der Stimmung.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, bei Frauen mit ersten PMS-Symptomen eine Verschlechterung zu verhindern und die Beschwerden frühzeitig zu lindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Zyklustagebuch führen, um die Symptome und deren Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus zu dokumentieren.
- Ärztliche Abklärung von Symptomen, um andere Ursachen wie Endometriose oder Schilddrüsenstörungen auszuschließen.
- Gezielte Therapieansätze
- Supplementation von Vitamin B6, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) bei nachgewiesenem Mangel.
- Einsatz pflanzlicher Präparate wie Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) zur Linderung der Beschwerden.
- Lebensstiländerungen
- Ernährungsumstellung auf eine entzündungshemmende Diät.
- Integration regelmäßiger Bewegung und Entspannungstechniken.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, bei stark ausgeprägtem PMS Folgeprobleme wie Angststörungen oder Depressionen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten.
- Medikamentöse Therapie
- Einsatz von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) bei schweren psychischen Symptomen.
- Hormontherapie zur Stabilisierung des Hormonspiegels, z. B. durch kombinierte orale Kontrazeptiva.
- Langfristige Lebensstilinterventionen
- Fortsetzung einer gesunden Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität.
- Unterstützung durch psychosoziale Beratung bei belastenden Lebenssituationen.
- Psychotherapie
- Verhaltenstherapie zur Bewältigung emotionaler Symptome und Förderung der Resilienz.
Literatur
- Fernández MdM et al.: Premenstrual syndrome and alcohol consumption: a systematic review and meta-analysis. BMJ Open 2018;8:e019490. doi:10.1136/ bmjopen-2017-019490.