Prämenstruelles Syndrom (PMS) – Medikamentöse Therapie
Therapieziel
Verbesserung der Symptomatik und Steigerung des Wohlbefindens.
Therapieempfehlungen
Aufgrund der vielfältigen Symptomatik des prämentruellen Syndroms (PMS) stehen verschiedene medikamentöse Maßnahmen zur Verfügung:
- Östrogen-Gestagen-Kombinationen
- Mittel der ersten Wahl: Drospirenon (Gestagen).
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
- Applikation:
- Zweite Zyklushälfte.
- Nur an den Tagen der Beschwerden.
- Dauertherapie (in schweren Fällen).
- Applikation:
- Aldosteronantagonisten
- Einsatz zur Diurese.
- Wirkungseintritt: Nach ein bis zwei Tagen.
- GnRH-Analoga
- Therapieoption der letzten Wahl.
Therapie der menstruellen Migräne
Definition und Epidemiologie
- Migräne ohne Aura, Attacken am Tag 1 ± 2 der Menstruation.
- Prävalenz: ca. 10–15 % der Frauen.
- Ursache: Schwankungen des Östrogenspiegels.
Therapieempfehlungen
- Exogene Zufuhr von Östrogenen
- 100 µg Estradiol (E2) transdermal (z. B. Pflastertherapie).
- Bei Auftreten in der "Pillenpause" (21/7 Einnahme eines monophasischen Kombinationspräparats)
- Kontinuierliche Einnahme des Präparats (Off-Label-Use).
- Triptane
- Beispiele: Frovatriptan, Naratriptan, Almotriptan, Sumatriptan, Zolmitriptan.
- Prophylaxe:
- Beginn: 1-2 Tage vor dem zu erwartenden Menstruationsbeginn.
- Dauer: Fortsetzung über 4-6 Tage.
Beachte:
- Menstruationsassoziierte Migräne:
- Zusätzlich zu Attacken am Zyklusbeginn treten Beschwerden auch zu anderen Zeitpunkten auf.
- Migräne im Zusammenhang mit hormoneller Kontrazeption:
- Neu aufgetretene Migräne mit/ohne Aura nach Beginn eines hormonellen Kontrazeptivums:
- Empfehlung: Umstellung auf nicht hormonelle Kontrazeptiva oder reine Gestagen-Kontrazeptiva.
- Neu aufgetretene Migräne mit/ohne Aura nach Beginn eines hormonellen Kontrazeptivums:
Die Behandlung wird unterteilt in:
- Akuttherapie
- Leichte/mittelschwere Attacken: Angepasste Analgetika oder Triptane.
- (Mittel-)schwere Attacken: Einsatz von Triptanen (z. B. Sumatriptan).
- Kurzzeitprophylaxe
- Beginn ein bis zwei Tage vor der Menstruation.
- Langzeitprophylaxe
- Indiziert bei häufiger Migränehäufigkeit.
Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)
Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für die weibliche Vitalität sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:
- Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
- Mineralstoffe (Calcium, Kalium, Magnesium)
- Spurenelemente (Molybdän, Selen, Zink)
- Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA); Omega-6-Fettsäure: Gamma-Linolensäure (GLA))
- Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Soja-Isoflavone (Daidzein, Genistein, Glycitein))
- Weitere Vitalstoffe (Coenzym Q10 (CoQ10), Fruchtsäuren – Citrat (gebunden in Magnesium-, Kalium- und Calciumcitrat))
Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
Literatur
- Verma RK, Chellappan DK, Pandey AK.: Review on treatment of premenstrual syndrome: from conventional to alternative approach. J Basic Clin Physiol Pharmacol. 2014 Mar 12. pii: /j/jbcpp-ahead-of-print/jbcpp-2013-0072/jbcpp-2013-0072.xml. doi: 10.1515/jbcpp-2013-0072.
- Marjoribanks J, Brown J, O'Brien PM, Wyatt K.: Selective serotonin reuptake inhibitors for premenstrual syndrome. Cochrane Database Syst Rev. 2013 Jun 7;6:CD001396. doi: 10.1002/14651858.CD001396.pub3.
- Nierenburg HC et al.: Systematic Review of Preventive and Acute Treatment of Menstrual Migraine. Headache. 2015 Sep;55(8):1052-71. doi: 10.1111/head.12640.