Prämenstruelles Syndrom (PMS) – Einleitung

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) beschreibt ein komplexes Bild unterschiedlicher Symptome und Beschwerden, die bei Frauen etwa vier bis vierzehn Tage vor der nächsten Menstruation auftreten. Diese Symptome klingen nach Beginn der Menstruation wieder ab.

Synonyme und ICD-10: Menstruationsmigräne; menstruelle Migräne; prämenstruelle Spannungserscheinungen; prämenstruelle Syndrom; prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS); prämenstruelle neurovegetative Störung; prämenstruelle psychische Störung; zyklische Migräne; ICD-10-GM N94.3:

Formen des prämenstruellen Syndroms (PMS)

  • Leichtes PMS
    • Symptome: Leichte emotionale und körperliche Beschwerden, die die tägliche Lebensführung nicht wesentlich beeinträchtigen.
    • Behandlung: Häufig nicht medikamentös, z. B. durch Lebensstiländerungen wie Ernährung, Bewegung und Stressmanagement.
  • Moderates PMS
    • Symptome: Moderat ausgeprägte Beschwerden, die die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen können.
    • Behandlung: Kombination aus Lebensstiländerungen und möglicherweise leichten Schmerzmitteln oder pflanzlichen Präparaten.
  • Schweres PMS
    • Symptome: Starke emotionale und körperliche Beschwerden, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
    • Behandlung: Erfordert häufig eine medizinische Behandlung, einschließlich Hormontherapien oder Antidepressiva.
  • Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS)
    • Symptome: Eine schwerere Form des PMS, die durch intensive emotionale und körperliche Symptome gekennzeichnet ist. Dazu gehören starke Stimmungsschwankungen, Depressionen, Angstzustände, Reizbarkeit und erhebliche körperliche Beschwerden.
    • Behandlung: Erfordert oft eine intensive medizinische Behandlung, einschließlich Antidepressiva (SSRIs), Hormontherapien und spezialisierter psychologischer Betreuung.

Epidemiologie

Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens des prämenstruellen Syndroms liegt zwischen dem 3. und 4. Lebensjahrzehnt.

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): 30-70 % aller Frauen sind mehr oder weniger stark betroffen. Etwa 5 % aller fertilen (fruchtbaren) Frauen haben so starke Beschwerden, dass sie eine medizinische Behandlung benötigen.

Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen): Es gibt keine spezifischen Daten zur Inzidenz, da PMS ein wiederkehrender Zustand ist und nicht als einzelne Neuerkrankung gezählt wird.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Die Symptome des PMS beginnen in der Lutealphase des Menstruationszyklus (Gelbkörper-Phase; zweite Zyklushälfte) und klingen mit Beginn der Menstruation wieder ab.
  • Häufige Symptome sind Reizbarkeit, Depression, Angst, Müdigkeit, Blähungen, Brustspannen, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.
  • Die Schwere und Art der Symptome können von Zyklus zu Zyklus variieren und sind individuell unterschiedlich.
  • Leichtes PMS: Verläuft oft mit milden Symptomen, die keine erhebliche Beeinträchtigung verursachen.
  • Moderates PMS: Kann zu spürbaren Einschränkungen im Alltag führen.
  • Schweres PMS: Verursacht erhebliche Beeinträchtigungen im täglichen Leben und erfordert häufig medizinische Intervention.
  • Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS): Verursacht intensive und belastende Symptome, die zu erheblichen Beeinträchtigungen führen können.

Prognose

  • Die Therapie des prämenstruellen Syndroms ist sehr individuell und abhängig von der Schwere der Erkrankung.
  • Leichte bis mittelschwere Symptome können oft durch Veränderungen im Lebensstil gemildert werden, wie z. B.:
    • Verbesserung der Schlafhygiene
    • Ausgewogene Ernährung
    • Regelmäßige körperliche Aktivität
    • Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation
  • Bei stärkeren Symptomen können medikamentöse Behandlungen erforderlich sein (s. u, "Medkamentöse Therapie").
  • Eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt ist wichtig, um die individuell beste Therapie zu finden.
  • PMDS: Erfordert oft eine Kombination aus pharmakologischer und psychotherapeutischer Behandlung, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.