Oligomenorrhoe – Prävention

Zur Prävention der Oligomenorrhoe muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol – Kann den Hormonhaushalt beeinflussen und zu Menstruationsstörungen führen.
  • Drogenkonsum
    • Amphetamine (indirektes Sympathomimetikum) – Beeinträchtigen den Zyklus durch Störungen der Hypothalamus-Hypophysen-Achse.
    • Heroin – Führt zu hormonellen Dysbalancen und Zyklusstörungen.
    • LSD (Lysergsäurediäthylamid/Lysergid) – Kann psychische und hormonelle Auswirkungen haben, die den Zyklus beeinflussen.
  • Körperliche Aktivität
    • Leistungssport – Übermäßiges Training kann zu hypothalamischer Amenorrhoe (ausbleibender Menstruation) und Zyklusunregelmäßigkeiten führen.
  • Psycho-soziale Situation
    • Psychosozialer Stress – Führt zu einem Anstieg von Stresshormonen (z. B. Cortisol), die die Menstruationsregulation hemmen können.
  • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
    • Adipositas kann zu einer Insulinresistenz und Störungen des hormonellen Gleichgewichts führen, was Oligomenorrhoe begünstigt.

Weitere Risikofaktoren

  • Laktationsperiode (Stillphase)
    • Stillen kann die Wiederaufnahme des Menstruationszyklus verzögern, insbesondere bei längerer und intensiver Laktation (Stillen).

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Ernährung
    • Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Versorgung an Mikronährstoffen wie Eisen, Folsäure und Vitamin D unterstützt die hormonelle Balance.
  • Lebensstil
    • Moderates Training statt intensiver Belastung im Leistungssport.
    • Stressmanagement durch Techniken wie Yoga, Meditation oder Achtsamkeitstraining.
  • Gewichtskontrolle
    • Förderung eines normalen BMI (18,5-24,9).
  • Aufklärung
    • Bewusstseinsförderung über die Auswirkungen von Genussmitteln und intensiver körperlicher Aktivität auf den Menstruationszyklus.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, frühe Anzeichen von Oligomenorrhoe zu erkennen und zu behandeln, um langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden.

  • Frühzeitige Diagnostik
    • Regelmäßige Überprüfung des Zyklus und hormoneller Parameter bei auffälligen Veränderungen.
    • Identifikation zugrunde liegender Erkrankungen wie PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) oder Schilddrüsenerkrankungen.
  • Individuelle Beratung
    • Beratung zu Ernährungsanpassungen, Stressmanagement und Bewegung.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Folgeschäden und Komplikationen bei bestehender Oligomenorrhoe zu minimieren.

  • Langzeittherapie
    • Hormonelle Unterstützung (z. B. kombinierte orale Kontrazeptiva) zur Regulierung des Zyklus.
    • Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen wie Insulinresistenz bei PCOS.
  • Psychosoziale Unterstützung
    • Psychologische Begleitung bei Stress-induzierter Oligomenorrhoe.
  • Lebensstilinterventionen
    • Förderung eines gesunden Lebensstils zur Wiederherstellung der Zyklusregulation.