Mastopathie – Operative Therapie
Die operative Therapie der Mastopathie richtet sich nach dem Schweregrad der Veränderungen, der Symptomatik und dem Risiko, das mit der Erkrankung einhergeht. Sie wird vor allem bei therapierefraktären Verläufen oder verdächtigen Befunden angewendet.
Indikationen für operative Maßnahmen
- Mastopathie mit Knotenbildung:
- Indikation: Persistierende oder symptomatische Knoten, die trotz konservativer Therapie nicht zurückgehen.
- Ziel: Sicherung der Diagnose durch histopathologische Untersuchung und Linderung von Beschwerden.
- Mastopathie Grad III nach Prechtel:
- Indikation: Wiederholte Mastopathie Grad III mit massiver Proliferation und Zystenbildung, insbesondere wenn das Risiko für maligne Entartung besteht.
- Ziel: Entfernung des gesamten drüsigen Brustgewebes, um Rezidive (Wiederauftreten der Erkrankung) zu vermeiden und das Malignitätsrisiko (Risiko der Bösartigkeit) zu reduzieren.
Operative Verfahren
- Exzision von Knoten:
- Technik:
- Entfernung des auffälligen Knotens durch einen begrenzten Schnitt.
- Der Knoten wird in toto (in der Gesamtheit) entfernt, um eine sichere histopathologische Untersuchung zu ermöglichen.
- Indikation: Einzelne, umschriebene Knoten, die klinisch auffällig oder schmerzhaft sind.
- Ziel: Ausschluss maligner Veränderungen und Symptomlinderung.
- Technik:
- Subkutane Mastektomie:
- Technik:
- Entfernung des gesamten drüsigen Brustgewebes unter Erhalt der Haut und wenn möglich, der Brustwarze (skin-sparing oder nipple-sparing mastectomy).
- Optional: Sofortige oder spätere Rekonstruktion mit Implantaten oder Eigengewebe.
- Indikation:
- Wiederholte Mastopathie Grad III, die konservativ nicht beherrschbar ist.
- Hochgradige Mastopathie mit nachgewiesenem erhöhtem Entartungsrisiko.
- Ziel: Vermeidung von Rezidiven und maligner Transformation (bösartige Umwandlung).
- Technik:
Postoperative Versorgung
- Wundversorgung und Nachsorge:
- Regelmäßige Kontrolle der Wundheilung und Überwachung auf Komplikationen wie Infektionen oder Serome.
- Langfristige Kontrolle des verbleibenden Brustgewebes bei subkutaner Mastektomie.
- Histopathologische Untersuchung:
- Analyse des entfernten Gewebes zur Bestätigung der Diagnose und zum Ausschluss maligner Veränderungen.
- Rehabilitation:
- Physiotherapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit der Schulter und Brustregion nach größeren Eingriffen.
Hinweise zur Indikationsstellung
- Die operative Therapie sollte individuell und nach Ausschöpfung konservativer Maßnahmen erfolgen. Zu den konservativen Ansätzen zählen hormonelle Therapie, Schmerzmanagement und engmaschige radiologische Überwachung.
- Die Wahl zwischen einer Exzision einzelner Knoten und einer subkutanen Mastektomie hängt von der Schwere der Mastopathie, dem Rezidivrisiko und den individuellen Präferenzen der Patientin ab.
- Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Gynäkologie, Radiologie und Pathologie ist essenziell, um die optimale Therapieentscheidung zu treffen.
Die operative Therapie der Mastopathie ist primär symptomatisch und präventiv ausgerichtet, mit dem Ziel, Beschwerden zu lindern und das Risiko einer malignen Transformation zu minimieren.