Mastopathie – Klassifikation

Klassifikation nach Prechtel

Grad nach Prechtel Histologie
Häufigkeit
in %
Karzinomrisiko
Einfache Mastopathie
(Grad I)
einfache Mastopathie: nonproliferative Läsionen 70 %
nicht erhöht
Einfache proliferative Mastopathie (Grad II) proliferative Läsionen ohne Atypien: einfache proliferierende Mastopathie wie Adenose, Epitheliose, Papillomatose 20 % 1,3 bis 2-fach erhöht
Atypisch proliferierende Mastopathie (Grad III)* duktale bzw. lobuläre atypische Hyperplasien**: atypisch proliferierende Mastopathie mit atypischen Epithelproliferationen 10 %
ca. 5-fach erhöht*

*Somit wird bei einer atypischen Form eine von zehn Frauen mit dem Nachweis einer atypischen Hyperplasie im Laufe von zehn Jahren nach eindeutiger Diagnosestellung an einem Mammakarzinom erkranken. Die atypische Hyperplasie wird deshalb als Präkanzerose (Krebsvorstufe) gewertet.

**atypische Hyperplasie der Lobuli (Synonyme: atypische duktale Hyperplasie, Abk.: ADH)
Gemäß einer Kohortenstudie wird das Zehn-Jahres-Risiko für ein invasives Mammakarzinom (Brustkrebs) nach der Diagnose einer atypischen duktalen Hyperplasie überschätzt. Das kumulative Risiko für ein invasives Mammakarzinom lag 2,6-fach höher als bei Frauen ohne ADH zu Studienbeginn (95 %-Konfidenzintervall zwischen 2,0 und 3,4) [1].


Hinweis: Der Übergang der atypischen Hyperplasie zu den echten in-situ-Karzinomen (lobuläres und duktales Carcinoma in situ; DCIS und LCIS) ist fließend.

Literatur

  1. Menes TS et al.: Subsequent Breast Cancer Risk Following Diagnosis of Atypical Ductal Hyperplasia on Needle Biopsy. JAMA Oncol. 2016; online 8. September. doi: 10.1001/jamaoncol.2016.3022