Hirsutismus – Prävention
Zur Prävention des Hirsutismus (vermehrte Körper- und Gesichtsbehaarung bei Frauen) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Unausgewogene Ernährung – Kann die hormonelle Balance stören und die Insulinempfindlichkeit negativ beeinflussen.
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) – Kann die Stoffwechselregulation beeinträchtigen und hormonelle Dysbalancen fördern.
- Körperliche Aktivität
- Bewegungsmangel – Kann Insulinresistenz und Adipositas begünstigen, wodurch die Androgenproduktion steigen kann.
- Psycho-soziale Situation
- Chronischer Stress – Kann die Cortisol- und Androgenspiegel erhöhen, was Hirsutismus begünstigen kann.
- Übergewicht (BMI ≥ 25, Adipositas)
- Adipositas – Kann die Insulinresistenz fördern, die mit erhöhten Androgenspiegeln und Hirsutismus assoziiert ist.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährung
- Ausgewogene Ernährung – Eine Ernährung mit einem niedrigen glykämischen Index sowie ausreichender Zufuhr von Ballaststoffen, Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) und Antioxidantien kann die hormonelle Balance unterstützen und Insulinresistenz reduzieren.
- Körperliche Aktivität
- Regelmäßige Bewegung – Moderate körperliche Aktivität wie Ausdauertraining verbessert die Insulinsensitivität und fördert die hormonelle Balance.
- Stressbewältigung
- Entspannungstechniken – Praktiken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können Stresshormone regulieren und das Risiko hormoneller Dysbalancen senken.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Hirsutismus frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten.
- Früherkennung und Diagnostik
- Gynäkologische Untersuchung – Regelmäßige Kontrolle auf hormonelle Störungen wie das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS).
- Endokrinologische Abklärung – Messung der Androgenspiegel (Testosteron, DHEAS) und Untersuchung auf Insulinresistenz.
- Therapeutische Maßnahmen
- Hormonelle Therapie – Einsatz von oralen Kontrazeptiva oder Antiandrogenen wie Cyproteronacetat bei nachgewiesener Androgenüberproduktion.
- Ernährungsberatung – Anpassung der Ernährung zur Förderung der Insulinsensitivität.
- Individuelle Beratung
- Lebensstilinterventionen – Aufklärung über die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung.
- Kosmetische Unterstützung – Beratung zu Methoden wie Laserbehandlung oder Epilation (Haarentfernung).
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die langfristige Betreuung und die Vermeidung von Komplikationen bei bestehendem Hirsutismus.
- Langzeittherapie
- Hormonregulation – Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der hormonellen Therapie bei persistierenden Symptomen.
- Medikamentöse Behandlung – Anwendung von Insulinsensitizern wie Metformin bei zugrunde liegender Insulinresistenz.
- Lebensstilinterventionen
- Langfristige Ernährungsstrategien – Unterstützung durch Ernährungsberater zur Erhaltung der hormonellen Balance.
- Regelmäßige Bewegung – Förderung einer aktiven Lebensweise zur Reduktion von Adipositas und Insulinresistenz.
- Psychosoziale Unterstützung
- Psychologische Begleitung – Unterstützung bei emotionalen Belastungen durch die ästhetischen und psychosozialen Auswirkungen des Hirsutismus.
- Selbsthilfegruppen – Austausch mit anderen Betroffenen zur Bewältigung der Erkrankung.