Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) – Symptome – Beschwerden

Das Endometriumkarzinom (Gebärmutterkrebs) macht in vielen Fällen keine Symptome und wird daher häufig zufällig entdeckt.

Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Endometriumkarzinom (Gebärmutterkrebs) hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Gebärmutterkrebs und werden oft zuerst bemerkt:

  • Atypische vaginale Blutungen: Blutungen aus der Scheide, die ungewöhnlich sind (Risiko für ein Endometriumkarzinom bei prämenopausalen Frauen* liegt unter 1,5 %) [S3-Leitlinie]
  • Postmenopausale Blutungen: Blutungen nach den Wechseljahren; neun von zehn Frauen mit einem Endometriumkarzinom haben diese Blutungen erlebt [1]
  • Menorrhagie: Verlängerte und verstärkte Regelblutung (mehr als 6 Tage)
  • Metrorrhagie: Vaginale Blutungen, die außerhalb der Menstruation auftreten
  • Uteriner Fluor: Scheidenausfluss, der von der Gebärmutter kommt; kann bei fortgeschrittenem Endometriumkarzinom auftreten
  • Schmerzen im Unterleib: Diese können bei einem fortgeschrittenen Endometriumkarzinom auftreten.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Gebärmutterkrebs:

  • Gewichtsverlust: Ungewollter Gewichtsverlust kann auf ein fortgeschrittenes Stadium hinweisen.
  • Aszites: Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum treten in späteren Stadien auf.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Appetitlosigkeit: Häufig bei fortgeschrittenem Karzinomstadium
  • Verstopfung: Durch Beeinträchtigung des Verdauungstraktes

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Müdigkeit: Allgemeine Schwäche und Müdigkeit treten in späteren Krankheitsphasen auf.
  • Rückenschmerzen: Gelegentlich in fortgeschrittenen Stadien

*Beschränkung der histologischen (feingewebliche) Abklärung auf Risikogruppen (BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) > 30, Adipositas, Lynch-Syndrom, Diabetes mellitus) oder auf Fälle mit suspekter Sonographie (sehr hoch aufgebautes Endometrium > 20 mm, inhomogenes Binnenmuster, Verdacht auf Invasion; Polypen).

Weitere Hinweise

  • Neun von zehn Frauen mit einem Endometriumkarzinom hatten zwar zuvor postmenopausale Blutungen (Prävalenz von 90 % (95 %-Konfidenzintervall: 84 %-94 %), aber nur 9 % der Frauen mit einer Postmenopausenblutung haben eine Krebserkrankungen (95 %-Konfidenzintervall: 8 %-11 %), was dem positiven Vorhersagewert (positive predictive value, PPV) entspricht:
    Bei Frauen, bei denen eine minimale Endometriumdicke von 4-5 mm sonographisch dokumentiert worden war, lag ein gepooltes Krebsrisiko von 19 % (95 %-Konfidenzintervall: 14 %-25 %) vor [1]

Literatur

  1. Clarke MA et al.: Association of Endometrial Cancer Risk With Postmenopausal Bleeding in Women: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Intern Med. Published online August 6, 2018. doi:10.1001/jamainternmed.2018.2820