Gebärmutterhalskrebs (Cervixkarzinom) – Körperliche Untersuchung
Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:
- Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
- Inspektion (Betrachtung) der Haut, der Schleimhäute, der Bauchdecke und der Inguinalregion (Leistenbereich)
- Gynäkologische Untersuchung
- Inspektion
- Vulva (äußere, primäre Geschlechtsorgane der Frau)
- Vagina (Scheide) [Stadieneinteilung T2a: Tumorinfiltration jenseits des Uterus, Vagina (obere 2/3); ohne Infiltration der Parametrien]
- Cervix uteri (Gebärmutterhals), bzw. Portio (Muttermund; Übergang vom Gebärmutterhals (Cervix uteri) in die Vagina (Scheide)) [Fluor genitalis (Ausfluss), oftmals fleischwasserfarben; Kontaktblutungen (Blutungen z. B. nach dem Geschlechtsverkehr); Blutung ex utero, meistens Metrorrhagien, d. h. Blutung außerhalb der eigentlichen Menstruation; diese ist meist verlängert und verstärkt, ein regelmäßiger Zyklus ist nicht erkennbar], Entnahme eines Pap-Abstriches (zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs); bei sichtbaren Tumor Entnahme einer Probebiopsie (Gewebeprobe)
- Palpation (bimanuell; Tastuntersuchung mit beiden Händen) der inneren Genitalorgane
- Cervix uteri (Gebärmutterhals) [ggf. aufgetriebenen Cervix wg. Tumorausdehnung]:
- T1b: Tumor makroskopisch erkennbar, begrenzt auf Cervix uteri
- T1b1: Tumorausdehnung max. 4 cm
- T1b2: Tumorausdehnung > 4 cm
- Uterus (Gebärmutter) [Normal: anteflektiert/nach vorne abgewinkelt, normalgroß, kein Druckschmerz; T1: Tumor begrenzt auf den Uterus]
- Adnexe (Anhangsgebilde des Uterus, d. h. das Ovar (Eierstock) und die Tuba uterina (Eileiter)) [Normal: frei]
- Parametrien (Beckenbindegewebe vor dem Gebärmutterhals bis zur Harnblase und beiderseits bis zur seitlichen Beckenwand) [Normal: frei; ggf. Tumorinfiltration in die Parametrien: T2b: Tumorinfiltration jenseits des Uterus, Vagina (obere 2/3), Parametrien]
- Beckenwände [Normal: frei; ggf. T3b: Tumorausbreitung bis zur Beckenwand oder verursacht Hydronephrose/Erweiterung des Nierenbeckens und/oder der Nierenkelche oder auch des Harnleiters durch eine Abflussstörung im Bereich der ableitenden Harnwege, die mittel- und langfristig zu einer Zerstörung des Nierengewebes führt.; ggf. Lymphknotenmetastasen in Becken- und/oder paraaortalen Lymphknoten]
- Douglas-Raum (taschenförmige Aussackung des Peritoneums (Bauchfell) zwischen Rektum (Mastdarm) hinten und Uterus (Gebärmutter) vorne) [Normal: frei]
- Cervix uteri (Gebärmutterhals) [ggf. aufgetriebenen Cervix wg. Tumorausdehnung]:
- Inspektion
- Gesundheitscheck (als zusätzliche Nachsorgemaßnahme)
In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.