Gebärmutterentzündung (Endometritis) – Prävention
Zur Prävention der Endometritis (Gebärmutterentzündung) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Geschlechtsverkehr
- Ungeschützter Geschlechtsverkehr – Erhöht das Risiko für sexuell übertragbare Infektionen (STIs), die eine Endometritis begünstigen können.
- Promiskuität
- Häufig wechselnde Geschlechtspartner – Steigert das Risiko für STIs und daraus resultierende Entzündungen.
- Sexualpraktiken
- Wechsel von vaginalem zu analem Geschlechtsverkehr ohne hygienische Maßnahmen – Kann zu Keimverschleppung und Infektionen führen.
- Übertriebene Intimhygiene
- Verwendung von Vaginalduschen oder aggressiven Reinigungsmitteln – Kann die natürliche Schutzbarriere der Vaginalflora schädigen.
- Invasive Eingriffe
- Häufige intrauterine Eingriffe wie Kürettage (Ausschabung), Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) oder Einlage eines Intrauterinpessars (IUP; Spirale) ohne ausreichende aseptische Maßnahmen – Erhöhen das Risiko für aufsteigende Infektionen.
- Hygienestandards bei sexuellen Kontakten
- Vernachlässigung von Hygienemaßnahmen vor und nach dem Geschlechtsverkehr – Kann die Keimübertragung begünstigen.
- Früher sexueller Beginn
- Beginn sexueller Aktivität in einem sehr jungen Alter – Erhöht die Exposition gegenüber STIs aufgrund unreifer Schleimhäute und eines erhöhten Infektionsrisikos.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Barriereverhütung
- Verwendung von Kondomen – Reduziert das Risiko für STIs und aszendierende (aufsteigende) Infektionen.
- Probiotische Intimhygiene
- Verwendung milder, pH-neutraler Intimwaschlotionen zur Förderung einer stabilen Vaginalflora.
- Regelmäßige gynäkologische Kontrollen
- Früherkennung von STIs und asymptomatischen Entzündungen.
- Impfungen
- HPV- und Hepatitis-B-Impfung zur Reduktion von viralen Infektionen, die Endometritis begünstigen können.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine bereits bestehende Entzündung frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, um Komplikationen zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Gynäkologische Untersuchung – Einschließlich transvaginaler Sonographie (Ultraschall durch die Scheide) bei Verdacht auf Endometritis.
- Mikrobiologische Tests – Abstriche zur Identifikation spezifischer Erreger wie Chlamydien oder Gonokokken.
- Laborparameter – Kontrolle von Entzündungsmarkern (CRP, Leukozytenzahl).
- Therapeutische Maßnahmen
- Antibiotikatherapie – Gezielte Behandlung nach Antibiogramm.
- Entfernung von Risikofaktoren – Z. B. Austausch oder Entfernung eines infizierten IUP (Spirale).
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die Vermeidung von Langzeitfolgen und Rezidiven.
- Langzeittherapie
- Regelmäßige Nachkontrollen zur Sicherstellung der vollständigen Abheilung.
- Probiotische Vaginalpräparate – Unterstützen die Wiederherstellung der Vaginalflora nach einer Antibiotikatherapie.
- Lebensstilinterventionen
- Förderung einer gesunden Ernährung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr zur Unterstützung der Immunabwehr.
- Vermeidung von Risikoverhalten wie Promiskuität oder ungeschütztem Geschlechtsverkehr.
- Psychosoziale Unterstützung
- Beratung und Aufklärung zu sexueller Gesundheit und Präventionsmaßnahmen.