Fehlgeburt (Abort) – Operative Therapie
Operative Therapie – 1. Ordnung
Bei Abortus incipiens – beginnender Abort, Abortus incompletus – unvollständiger Abort, Abortus completus (vollständiger Abort) oder Missed Abortion (verhaltener Abort)
- Kürettage (Ausschabung der Gebärmutter) – chirurgischer Eingriff mittels einer stumpfen Kürette alternativ als Saugkürette (Saugkürette ist Mittel der Wahl bei der Behandlung eines Abortes bis 12. Schwangerschaftswoche (SSW)).
Hinweis: Die Saugkürette kann ambulant unter lokaler Anästhesie (örtliche Betäubung) durchgeführt werden; ggf. Cave! einer Sedierung; ggf. auch antibiotische Prophylaxe mit Doxycyclin
Bei habituellen Aborten (Frauen mit wiederholten Spontanaborten (WSA))
- Hysteroskopische (per Gebärmutterspiegelung)
- Septumdissektion ("Septumzerschneidung") bei Uterusseptum (insb. Uterus subseptus) als Abortprophylaxe
- Adhäsiolyse bei intrauterinen Adhäsionen (Lösungen von Verwachsungen innerhalb der Gebärmutter)
- Polypenresektion (Entfernung von Polypen)
Beachte: Bei Uterusfehlbildungen wie dem Uterus bicornis, Uterus didelphys und Uterus arcuatus ist eine operative Intervention nicht indiziert [1].
Operative Therapie – 2. Ordnung
Bei Abortus febrilis – fieberhafter oder septischer Abort
- Kürettage (Ausschabung der Gebärmutter) – erst wenn kein Fieber mehr besteht.
Literatur
- Bailey AP, Jaslow CR, Kutteh WH: Minimally invasive surgical options for congenital and acquired uterine factors associated with recurrent pregnancy loss. Womens Health (Lond) 2015 Mar;11(2):161-7. doi: 10.2217/whe.14.81.