Entzündung des äußeren Genitales (Vulvitis) – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Vulvitis (Entzündung des äußeren Genitales) hinweisen:
Pathognomonisch
Diese Symptome sind typisch und fast ausschließlich bei einer Entzündung des äußeren Genitales anzutreffen:
- Fibroepitheliale, papilläre Gewebsveränderungen: Charakteristisch für Condylomata acuminata (HPV-Infektion Typ 6, 11); bei ca. 90 % der Betroffenen mit HPV
- Bläschen auf rotem Grund mit Brennen und Juckreiz: Pathognomonisch für Herpes genitalis; beobachtet bei ca. 80 % der Betroffenen
- Weiße Beläge: Typisch für eine Mykose (Pilzinfektion, z. B. Candida) und treten bei ca. 60-70 % der Pilzinfektionen auf
- Schmerzlose, scharf begrenzte, harte Ulzera: Typisch für Syphilis (Lues); beobachtet bei ca. 50-60 % der Syphilisfälle
- Papierdünne, pergamentartige Haut der Vulva: Häufig bei Kraurosis vulvae (Atrophie) beobachtet; tritt bei ca. 30 % der älteren Frauen auf
- Stark gerötete, schmerzhafte Schwellungen der Labien: Treten bei ca. 10-15 % der Betroffenen mit Bartholinitis auf
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Vulvitis und werden oft zuerst bemerkt:
- Brennen: Tritt bei ca. 60-70 % der Betroffenen auf
- Hitzegefühl: Wird von ca. 50 % der Betroffenen berichtet
- Pruritus (Juckreiz): Eines der häufigsten Symptome, beobachtet bei ca. 80 % der Betroffenen
- Rötung: Bei ca. 70 % der Betroffenen vorhanden
- Schmerzen: Kommen bei ca. 50 % der Betroffenen vor, besonders bei bakteriellen Infektionen
- Schwellung: Bei ca. 40-50 % der Fälle beobachtet
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Fluor (Ausfluss): Tritt bei ca. 60 % der Betroffenen auf, besonders bei bakteriellen Infektionen
- Foetor (unangenehmer Geruch): Wird von ca. 30 % der Betroffenen berichtet, insbesondere bei bakteriellen Infektionen
- Dyspareunie (schmerzhafter Geschlechtsverkehr): Bei ca. 40 % der Betroffenen
- Dysurie (schmerzhafte Blasenentleerung): Bei ca. 20 % der Betroffenen, besonders bei begleitender Harnwegsinfektion