Entzündung des äußeren Genitales (Vulvitis) – Operative Therapie

Bei einigen wenigen Erkrankungen im Vulvabereich, die mit einer Vulvitis einhergehen, sind eventuell auch operative Interventionen sinnvoll und notwendig:

  • Condylomata acuminata  (Synonyme: Feigwarzen, Feuchtwarzen, Genitalwarzen): Die chirurgische Abtragung der Hautläsionen ist meist die letzte Therapiemöglichkeit, nachdem andere Therapiemöglichkeiten (z. B. topische Applikation von Imiquimod bzw. destruierenden Lösungen oder Salben wie beispielsweise 5-Fluorouracil, Podophyllotoxin, Trichloressigsäure, Silbernitrat) ausgeschöpft wurden.
    In der chirurgischen Therapie werden eingesetzt, der scharfe Löffel, die elektrische Schlinge, der CO2-Laser und die Kryochirurgie. Alternativ wird die photodynamische Therapie (PDT) 5-Aminolävulinsäure eingesetzt.
  • Bartholinische Zyste/Bartholinitis Abszess (Pseudoabszess): Die prall gespannte Zyste wird inzidiert, sodass sich das Sekret entleert. Anschließend wird der Zystenbalg mit der Haut vernäht, sog. Marsupialisation. Dies dient der Rezidivprophylaxe (Maßnahmen zur Abwendung eines Wiederauftretens einer Erkrankung) und gleichzeitig der Erhaltung der sekretorischen Funktion der Drüse.
  • Hautabszesse, Furunkel, Karbunkel: Bei Vorliegen einer Abszesshöhle sollte diese mit der Stichinzision (Chirurgische Eröffnung mittels eines kleinen Schnitts) entleert werden
  • Morbus Bowen (Präkanzerose/Krebsvorstufe): Beim Morbus Bowen muss die betroffene Hautstelle im Gesunden exzidiert werden.
  • Vulväres Vestibulitis Syndrom (VVS; Synonyme: Burning Vulva, schmerzhafte Vulva, Vestibulodynie, Vestibulitis, Vulvodynie, Vestibulitissyndrom, Vestibulitis Vulvae Syndrom): Bei einer Chronifizierung der Erkrankung d. h. bestehen die Symptome mehr als sechs Monate hindurch, so wird die Exstirpation (chirurgische Entfernung) der betroffenen Bezirke die sog. Vestibulektomie bzw. Vestibuloplastik als Ultima Ratio-Therapie ("letzter Lösungsweg") empfohlen.