Hormonelle Kontrazeptiva und Stillperiode
Bei vielen stillenden Frauen bestehen über die Wirkung hormoneller Kontrazeptiva (Empfängnisverhütungsmittel) Unsicherheiten, inwieweit Gefahren für das Kind bestehen.
- Kombinierte hormonale Kontrazeptiva (Empfängnisverhütungsmittel mit Östrogenen und Gestagenen)
- können eventuell die Milchbildung, bes. zu Beginn der Stillphase, beeinträchtigen (Daten kontrovers)
- gehen < 1 % der mütterlichen Dosis auf das Kind über. Ein potentielles Risiko für das Kind ist nicht auszuschließen, z. B. für die Gehirnentwicklung
- Gestagen-Monopräparate (oral, intramuskulär, Implantat (Hormonimplantat; Verhütungsstäbchen), Intrauterinpessar (IUP; "Spirale")
- haben keinen negativen Einfluss auf das Stillen, die Qualität der Milch, das Wachstum und die Entwicklung des Kindes
Empfehlung: Hormonelle kombinierte Kontrazeptiva können infrage kommen, wenn nicht mehr voll gestillt wird, d. h. in aller Regel sechs Monate postpartum (nach der Geburt) und wenn keine anderen Methoden angewendet werden können.
Leitlinien
- S3-Leitlinie: Hormonelle Empfängnisverhütung. (AWMF-Registernummer: 015 - 015), September 2020 Langfassung