Eierstock- und Eileiterentzündung (Adnexitis) – Ursachen
Pathogenese (Krankheitsentstehung)
Die Adnexitis ist eine Entzündung der Adnexe, also der Eileiter (Salpingitis) und/oder der Eierstöcke (Oophoritis). In der Regel entsteht sie durch eine aszendierende (aufsteigende) Infektion aus der Vagina (Scheide) und dem Uterus (Gebärmutter).
Hauptmechanismus: Aufsteigende Infektion
- Die häufigste Ursache der Adnexitis ist eine Infektion, die aus dem unteren Genitaltrakt aufsteigt. Bakterien gelangen von der Vagina durch den Gebärmutterhals in den Uterus und schließlich in die Eileiter und Eierstöcke.
- Zu den häufigsten Erregern gehören sexuell übertragbare Bakterien wie Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae, sowie andere Mischinfektionen mit Anaerobiern und aeroben Bakterien.
Seltenere Mechanismen:
- Übergreifende Entzündung vom Peritoneum (Bauchfell):
- In seltenen Fällen kann die Infektion von einer Entzündung des Peritoneums ausgehen und sich auf die Adnexe ausbreiten. Dies kann bei Peritonitis oder bei entzündlichen Prozessen in der Bauchhöhle geschehen.
- Hämatogene oder lymphogene Ausbreitung:
- Noch seltener breitet sich die Entzündung über den Blutweg (hämatogen) oder über das Lymphsystem (lymphogen) aus. Dies kann bei systemischen Infektionen oder anderen entzündlichen Erkrankungen im Körper geschehen.
Zusammenfassung
Die Adnexitis entsteht in der Regel durch eine aufsteigende Infektion aus der Vagina und dem Uterus, die in den Eileitern und Eierstöcken eine Entzündung verursacht. Seltener kann die Entzündung durch das Peritoneum übergreifen oder über den Blut- oder Lymphweg in die Adnexe gelangen.
Ätiologie (Ursachen)
Biographische Ursachen
- Früher Beginn sexueller Aktivität
Verhaltensbedingte Ursachen
- Mangelnde Genitalhygiene
- Promiskuität (häufiger Partnerwechsel)
Krankheitsbedingte Ursachen
Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)
- Aufsteigende bakterielle Infektionen aus der Vagina (Scheide), Cervix uteri (Gebärmutterhals) oder dem Uterus (Gebärmutter); häufige Erreger sind:
- Neisseria gonorrhoeae, Chlamydia trachomatis (14-35 % der Fälle) und Mykoplasma genitalium
Weitere Ursachen
- Keimverschleppung im Rahmen der Diagnostik/Therapie
- Intrauterinpessar (IUP; „Spirale“) – Risikoerhöhung nur für 4 bis 6 Wochen nach der Insertion (Einlage der Spirale)