Aging (Altern) – Prävention
Die Prävention von Aging erfordert einen multidimensionalen Ansatz, der sich auf die Modifikation von Lebensstilfaktoren, gezielte medizinische Interventionen und die Berücksichtigung von umwelt- sowie sozioökonomischen Faktoren stützt. Ziel ist es, die komplexen Mechanismen der Pathogenese (Krankheitsentstehung) und Ätiologie (Ursachen) des Alterns zu adressieren. Dieser Artikel skizziert evidenzbasierte Strategien zur Prävention des Alterns, strukturiert nach den Hauptkategorien der Intervention.
Lebensstilmodifikationen
- Ernährung: Eine nährstoffreiche Diät, die arm an verarbeiteten Lebensmitteln und reich an Obst, Gemüse, Omega-3-Fettsäuren und Mikronährstoffen ist, fördert die zelluläre Gesundheit und minimiert oxidativen Stress sowie chronische Entzündungen.
- Auch eine proteinreiche Ernährung kann Alterungsprozesse aufhalten: Der Konsum von pflanzlichem Eiweiß erhöhte die Wahrscheinlichkeit für gesundes Altern um 38 %, Milcheiweiß um 14 % und tierisches Eiweiß um 7 %; dieses war mit pro 3 % Zunahme der aufgenommenen Energie assoziiert [1].
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Eiweißaufnahme von 0,8 g/kg Körpergewicht für Erwachsene ≤ 65 Jahre und von 1,0 g/kg Körpergewicht für Personen > 65 Jahre.
- Auch eine proteinreiche Ernährung kann Alterungsprozesse aufhalten: Der Konsum von pflanzlichem Eiweiß erhöhte die Wahrscheinlichkeit für gesundes Altern um 38 %, Milcheiweiß um 14 % und tierisches Eiweiß um 7 %; dieses war mit pro 3 % Zunahme der aufgenommenen Energie assoziiert [1].
- Vermeidung von Genussmitteln: Der Verzicht oder moderierte Konsum von Alkohol und Tabakwaren unterstützt die allgemeine Gesundheit und vermindert das Risiko für eine Vielzahl von Erkrankungen.
- Körperliche Aktivität: Regelmäßiges Training, einschließlich Kraft- und Ausdauerübungen, unterstützt die Erhaltung der Muskelmasse, verbessert die metabolische Gesundheit und fördert die kardiovaskuläre Funktion.
- Gewichtsmanagement: Die Erhaltung eines gesunden Körpergewichts durch ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
- Stressmanagement: Techniken zur Reduzierung von Stress, einschließlich Achtsamkeitsübungen, Meditation und ausreichend Erholungsphasen, können zur Linderung von chronischem Stress und dessen negativen Auswirkungen auf den Körper beitragen.
- Schlaf: Die Sicherstellung eines ausreichenden und qualitativ hochwertigen Schlafs ist essenziell für die zelluläre Regeneration und die Aufrechterhaltung der hormonellen Balance.
Medizinische Interventionen
- Früherkennung: Regelmäßige Gesundheitschecks und Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen die frühzeitige Erkennung und Behandlung von altersbedingten Erkrankungen.
- Impfungen: Impfungen spielen eine wichtige Rolle in der Prävention von Infektionskrankheiten, insbesondere bei älteren Erwachsenen.
- Nahrungsergänzungsmittel: Eine wertvolle Unterstützung im Kampf gegen das Altern stellen die Ergänzung der Ernährung mit Antioxidantien, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, ungesättigten Fettsäuren, Aminosäuren und sekundären Pflanzenstoffen dar. Diese können, insbesondere wenn eine ausgewogene Ernährung nicht ausreichend ist, dazu beitragen, die zelluläre Gesundheit zu fördern und das Immunsystem zu stärken. Unabdingbar sind jedoch eine fundierte wissenschaftliche Bewertung und individuelle Beratung, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen und mögliche Risiken zu minimieren.
Siehe dazu unter Nahrungsergänzungsmittel: Der Weg zu einem gesunden und langen Leben - Management von chronischen Erkrankungen: Eine optimale Kontrolle von bestehenden Erkrankungen, wie Diabetes oder Hypertonie, kann das Fortschreiten des Alterungsprozesses verlangsamen.
- Genetische Beratung: Bei bekannter genetischer Prädisposition können individuelle präventive Maßnahmen und Überwachungsprogramme entwickelt werden.
Umwelt- und sozioökonomische Faktoren
- Reduzierung von Umweltbelastungen: Maßnahmen zum Schutz vor schädlicher UV-Strahlung, zur Reduzierung der Exposition gegenüber Luftverschmutzung und Schadstoffen unterstützen die Prävention von umweltbedingten Gesundheitsrisiken.
- Soziale Unterstützung: Die Förderung sozialer Bindungen und der Zugang zu Gemeinschaftsressourcen können das psychische Wohlbefinden steigern und zur Reduzierung von Stress beitragen.
- Bildung und sozioökonomische Unterstützung: Bildungsangebote und sozioökonomische Hilfsprogramme können dazu beitragen, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern und den Zugang zu präventiven Gesundheitsdiensten zu verbessern.
Diese präventiven Strategien sollten in einem integrativen Gesundheitsmanagementansatz verfolgt werden, der individuell angepasst ist und die gesamte Lebensspanne umfasst. Die frühzeitige Implementierung präventiver Maßnahmen kann die Lebensqualität erheblich verbessern und die Lebensspanne verlängern. Wichtig ist dabei eine fortlaufende Evaluierung und Anpassung der Maßnahmen an die sich ändernden Bedürfnisse des Individuums.
Literatur
- Ardisson Korat AV et al.: Dietary protein intake in midlife in relation to healthy aging - results from the prospective Nurses' Health Study cohort. Am J Clin Nutr. 2024;119(2):271-82 doi: 10.1016/j.ajcnut.2023.11.010.