Purpura Schönlein-Henoch – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die Purpura Schönlein-Henoch wird als immunpathologische Reaktion auf genetischer Basis betrachtet, die durch verschiedene Trigger wie Infektionen oder Medikamente ausgelöst wird. In vielen Fällen geht der Erkrankung ein Infekt der oberen Atemwege voraus, wobei in etwa der Hälfte der Fälle eine Influenza A (Grippe/Virusinfektion) beteiligt ist.

Die zugrunde liegende allergische Reaktion gehört zum Typ-III-Allergie-Schema (Immunkomplex-Typ, Arthus-Typ). Bei dieser Form der Immunreaktion werden nach Kontakt mit dem Allergen Immunkomplexe (bestehend aus Allergen und Antikörper) gebildet. Diese IgA-haltigen Immunkomplexe lagern sich subendothelial (unterhalb des Endothels, der inneren Gefäßwandschicht) in den kleinen Gefäßen ab und aktivieren das Komplementsystem. Dies führt zur Phagozytose (Aufnahme von Fremdstoffen durch Fresszellen) der Immunkomplexe durch Leukozyten (weiße Blutkörperchen).

Pathophysiologisch beruht die Erkrankung auf einer leukozytoklastischen Vaskulitis (Gefäßentzündung mit Zerstörung von Leukozyten) oder einer proliferativen Glomerulonephritis (Nierenentzündung), wobei es zu IgA-Ablagerungen in den betroffenen Geweben kommt.

Ätiologie (Ursachen)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Nahrungsmittelallergene

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Influenza A (Grippe/Virus-Erkrankung)
  • Parvoviren-Infektionen, z. B. Ringelröteln (Erythema infectiosum)
  • Streptokokken-Erkrankungen (ß-hämolysierende Streptokokken)
  • Varizellen (Windpocken)

Medikamente

  • Analgetika (Schmerzmittel)
  • Nichtsteroidale Antiphlogistika (entzündungshemmende Medikamente; z. B. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Indometacin)
  • Antibiotika (z. B. Sulfonamide)